Nach schweren Vorwürfen hat nun die Aufarbeitung der Vergangenheit begonnen. Die Staatsanwaltschaft werde von sich aus kein Ermittlungsverfahren einleiten.
Wien/Apa. In der Causa rund um Zwangsarbeit für heimische Unternehmen von Zöglingen der Tiroler Landeserziehungsanstalt St. Martin in Schwaz in den 1960er-Jahren hat die Aufarbeitung begonnen. Swarovski erklärte am Freitag, man werde in der vom Land Tirol eingesetzten Kommission mitarbeiten – alle verfügbaren Unterlagen aus der Zeit seien durchforstet worden. Da man „nicht fündig“ wurde, sei die Suche auf externe Quellen ausgeweitet worden.
Indes kündigte Martin Darbo, Vorstandsvorsitzender des Marmeladenherstellers, an, den Lohn noch einmal zahlen zu wollen, falls die Betroffenen bei den tatsächlich Verantwortlichen mit ihren rechtmäßigen Ansprüchen nicht durchdringen sollten.
Die Staatsanwaltschaft werde von sich aus kein Ermittlungsverfahren einleiten, sagte der Sprecher der Innsbrucker Anklagebehörde, Hansjörg Mayr. Die infrage kommenden Delikte, wie beispielsweise Untreue oder Veruntreuung, seien verjährt.
Das Land Tirol hat am Donnerstag, nach den schweren Beschuldigungen, eine Kommission ins Leben gerufen, um die Vorwürfe aufzuklären. Die Gruppe bestehe aus Mitarbeitern der Jugendwohlfahrt und externen Experten, hieß es.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2012)