Laufband und Pizza: So lebt Assange in der Botschaft

Laufband und Pizza: So lebt Assange in der Botschaft
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Wikileaks-Gründer Assange verbringt seine Zeit in der ecuadorianischen Botschaft in London mit Freunden, DVDs und Arbeit.

In seinem Zimmer im Erdgeschoß wird er wohl noch länger ausharren müssen, vielleicht sogar für Jahre - zumindesten so lange das diplomatische Tauziehen zwischen Ecuador und Großbritannien über seine Auslieferung anhält. Julian Assange wird bis auf weiteres als politischer Flüchtling in der ecuadorianischen Botschaft in London leben.

Der Wikileaks-Gründer hat sich seit dem 19. Juni in einem Raum in einer Zehn-Zimmer-Wohnung in einem Gebäude im Viertel Knightsbridge, nicht weit vom Kaufhaus Harrods, verbarrikadiert, um seiner Auslieferung an Schweden zu entgehen. Wie es sich derart beengt in den Räumen einer kleinen Botschaft lebt, beschrieben am Wochenende britische und amerikanische Medien.

Demnach schlief Assange die ersten Wochen auf einer Luftmatratze. Jetzt hat er ein Bett und eine Dusche. Seine Mahlzeiten kann er in der kleinen Botschaftsküche einnahmen, er bestellt aber häufig Pizza und andere angelieferte Speisen. Für seine körperliche Fitness wurde ihm ein Laufband zur Verfügung gestellt. Außerdem soll es eine Bräunungslampe geben. Denn laut "New York Times" dringt kein natürliches Licht von außen in das Zimmer.

Keine Probleme gibt es für Besucher. Freunde und Familienangehörige können jederzeit in die Botschaft kommen. Sogar kleine Feste werden veranstaltet, bei denen Assange auch mit seinen Freunden tanzt, nicht zuletzt, um ein bischen Bewegung zu machen. Zudem verbringt der Wikileaks-Gründer seine Zeit mit Lesen oder dem Anschauen von DVDs. Doch auch die Arbeit kommt nicht zu kurz. Er hat einen Internetanschluss und ein Telefon. Vor dem Computer sitzt er oft bis in die frühen Morgenstunden.

Sein Freund Vaughan Smith, der Journalist, der ihn vor seiner Flucht in die Botschaft beherbergt hatte, beschrieb Assange gegenüber dem "Evenig Standard" als eine Person, die nicht zur Sentimentalität neige. Er sei froh, am Computer arbeiten zu können, auch wenn man sein Zimmer in der Botschaft nicht als gemütlich bezeichnen könne. Seine Mutter Christine sagte zur BBC: "Er ist ein Nomade und seit vielen Tagen sieht er die Sonne nicht..."

(APA)

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