Russlands Außenminister Lawrow weist die internationale Kritik an dem Urteil gegen die Musikerinnen zurück. Man solle vor dem Ende der Berufungsverhandlung keine Schlussfolgerungen ziehen.
Russland hat die internationale Empörung über das Urteil gegen drei Frauen der Polit-Punkband Pussy Riot zurückgewiesen. "Man darf sich nicht in ein laufendes Verfahren einmischen", sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag. Es gebe noch die Möglichkeit einer Berufung. „Soviel ich weiß, haben die Anwälte der jungen Frauen vor, diese Berufung einzureichen. Wir sollten keine übereilten Schlüsse ziehen, geschweige denn in diesem Zusammenhang hysterisch werden."
Lawrow verwies außerdem darauf, dass in mehreren europäischen Staaten Gotteslästerung ebenfalls mit Freiheitsstrafe geahndet werde.
Die 22-jährige Nadeschda Tolokonnikowa, die 24-jährige Maria Alechina und die 30-jährige Jekaterina Samuzewitsch waren am Freitag des "Rowdytums aus religiösem Hass" aus religiösem Hass schuldig erklärt und zu jeweils zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Sie hatten im Februar in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ein sogenanntes Punk-Gebet gegen Putin aufgeführt.
Weiteren Mitgliedern von Pussy Riot drohen ebenfalls Haftstrafen. Die russische Justiz habe Aktivistinnen der kremlkritischen Skandalband zur Fahndung ausgeschrieben, hieß es am Montag. Auch sie hätten am Punk-Gebet gegen Präsident Wladimir Putin in einer Kathedrale teilgenommen. Insgesamt waren fünf Frauen auf Videoaufnahmen von der Protestaktion zu sehen.
(APA/dpa/AFP/sda)