Im Rahmen einer Großfahndung kontrollierten griechische Steuerfahnder 4067 Betriebe und wurden bei mehr als der Hälfte fündig. Auf Hydra protestierten Bürger gegen eine Festnahme.
Im Kampf gegen die Schuldenkrise geht Griechenland schärfer gegen Steuersünder vor. Der Aufwand lohnt sich: In mehr als der Hälfte (55,7 Prozent) der in den vergangenen Wochen kontrollierten Tavernen, Bars und Andenkengeschäfte wurden die Steuerfahnder fündig. Das teilte die griechische Fahndungsbehörde am Dienstag mit. Die Beamten überprüften innerhalb von fünf Wochen 4067 Firmen und stellten 31.237 Unregelmäßigkeiten fest.
Die Lage habe sich verschlimmert, heißt es. Im gleichen Zeitraum vergangenen Jahres hatten die Steuerfahnder in 53 Prozent der kontrollierten Geschäfte Steuerhinterziehung aufgedeckt. Zahlreiche Unternehmer gaben den Behördenangaben zufolge überhaupt keine Quittungen aus. Sie kassierten zwar die Umsatzsteuer, steckten sie aber in die eigene Tasche.
Bürgerprotest gegen Festnahme
Weil er keine Rechnungen ausgestellt haben soll, wurde am Samstag auf der Insel Hydra ein Restaurantmitarbeiter festgenommen. Daraufhin umstellten protestierende Bürger das Kommissariat, in das der Angestellte gebracht worden war. Sie verlangten seine Freilassung. Ihnen gelang es zudem, die Strom- und Wasserversorgung des Gebäudes lahmzulegen. Angesichts des Protests wurden Anti-Aufruhr-Einheiten auf die Insel geschickt. Der mutmaßlichen Steuersünders wurde daraufhin nach Athen gebracht.
(APA/AFP)