Im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria sind noch unzählige Verfahren anhängig.
Wien/Höll. Die Aufarbeitung der Hypo-Vergangenheit wird noch Jahre dauern. Die Bank brachte bei der Justiz über 60 Sachverhaltsdarstellungen ein, „Die Presse“ bringt einen Überblick über die wichtigsten Fälle:
•Birnbacher: Im Untreue-Prozess gegen Ex-ÖVP-Chef Josef Martinz, den Steuerberater Dietrich Birnbacher und die Vorstände der Kärntner Landesholding werden am 21.September die Urteile erwartet.
•Kulterer: Der ehemalige Hypo-Chef muss sich nicht nur für den Kredit an Styrian Spirit verantworten. Er wurde Ende Mai in erster Instanz wegen eines Vorzugsaktiendeals im Jahr 2004 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch andere Hypo-Manager sollen deswegen ins Gefängnis. Sie werden gegen das Urteil berufen.
•Streit mit der BayernLB: Die Bayerische Landesbank ist der Ansicht, bei der Übernahme der Kärntner Hypo im Jahr 2007 über den Tisch gezogen worden zu sein. Sie führt hier einen Musterprozess gegen die Hypo-Mitarbeiterstiftung.
•Drei-Milliarden-Euro-Finanzierung: Die BayernLB hat bei der Hypo Alpe Adria noch drei Milliarden Euro liegen. Die Hypo soll den Betrag bis 2013/2014 zurückzahlen. Doch die Bank prüft nun, ob die Milliarden als Eigenkapital zu werten sind und sie das Geld behalten kann.
•50-Mio.-Euro-Klage: Die Hypo hat frühere Eigentümer (wie die Kärntner Landesholding und eine Tochter der Grazer Wechselseitigen Versicherung) auf 50 Mio. Euro geklagt.
•Vorzugsaktien 2006: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen frühere Hypo-Manager wegen eines Vorzugsaktiendeals im Jahr 2006.
•Daneben gibt es noch viele Verfahren der Hypo gegen frühere Bankmitarbeiter und Geschäftspartner im In- und Ausland.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2012)