Der griechische Regierungschef Antonis Samaras bittet seine Gläubiger um mehr Zeit für Reformen.
Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras will alle versprochenen Reformen schaffen - aber nicht in der ursprünglich vereinbarten Zeit. Damit das Land endlich wieder auf die Beine kommt, bittet er die Euroretter um "Luft zum Atmen" und verspricht die komplette Kreditrückzahlung. Österreichs Finanzministerin Mraia Fekter (ÖVP) gab sich unterdessen überzeugt, dass Griechenland auch zu Jahresende in der Eurozone vertreten sein wird.
Dies glaube sie alleine schon deshalb, weil ein Austritt aus der Gemeinschaftswährung nicht so leicht möglich sei, sagte Fekter. Zudem habe man alle Alternativszenarien durchgerechnet und da seien die Griechenland-Hilfen zwar sauteuer, aber noch immer die günstigste Variante.
"Garantiere persönlich"
Griechenlands Ministerpräsident Samaras hat gestern Abend kurz vor seinem Besuch in Berlin die Rückzahlung aller bisher geleisteten Kredite zugesichert. "Das garantiere ich persönlich", sagte Samaras der "Süddeutschen Zeitung" und fügte in der "Bild"-Zeitung hinzu: "Wir werden ein spektakuläres Comeback hinlegen." Über das Schicksal Griechenlands wird frühestens im Oktober entschieden, wie Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker sagte.
Bei den Eurorettern will Samaras aber schon in den nächsten Tagen um mehr Zeit für Reformen bitten. "Wir fordern kein zusätzliches Geld", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Alles, was wir wollen, ist ein wenig Luft zum Atmen, um die Wirtschaft in Gang zu bringen und die Staatseinnahmen zu erhöhen. Mehr Zeit bedeutet nicht automatisch mehr Geld."
"Letzte Chance"
Juncker rief die Griechen nach einem Treffen mit Samaras dazu auf, jetzt nicht "die letzte Chance" zu verspielen. "Ich glaube, was die unmittelbare Zukunft betrifft, so ist der Ball jetzt in der griechischen Hälfte des Spielfeldes."
Samaras versprach, das jüngste, rund 11,5 Milliarden Euro schwere Sparpaket solle "innerhalb der nächsten Wochen" unter Dach und Fach gebracht werden. Zugleich versicherte er, sein Land werde alle mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Ziele erreichen. Größtes Problem Griechenlands ist die mehrjährige Rezession, die Steuern versiegen lässt und die Griechen in die Arbeitslosigkeit treibt.
(APA/dpa/Reuters)