Die Verteidigung des Wikileaks-Gründers spricht von neuen Informationen im Fall der Vergewaltigungsvorwürfe. Schweden lehnt eine Befragung Assanges in London weiter ab.
Der Rechtsberater von Wikileaks-Gründer Julian Assange hat am Donnerstag eine "große Überraschung" angekündigt. Die Verteidigung sei im Fall der Vergewaltigungsvorwürfe im Besitz neuer Informationen, die bei ihrer Veröffentlichung für eine "große Überraschung" sorgen würden, sagte Baltasar Garzón dem "Sydney Herald".
Der frühere spanische Ermittlungsrichter brachte zudem erneut eine Befragung seines Mandanten in London ins Gespräch. Die schwedische Justiz lehnte das aber prompt ab. "Es gibt nichts Neues. Wir warten noch immer auf Herrn Assange", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP.
Schweden will den 41-Jährigen wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung bzw. der Vergewaltigung befragen und hat einen EU-weiten Haftbefehl erlassen. Assange bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Komplott. Nachdem er in Großbritannien den Rechtsstreit um seine Auslieferung nach Schweden verloren hatte, floh er vor zwei Monaten in die ecuadorianische Botschaft in London. Ecuador gewährte ihm vergangene Woche Asyl. Die britische Polizei will Assange festnehmen, sobald er die Botschaft verlässt.
Der Australier fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden. Dort drohe ihm die Todesstrafe, weil seine Enthüllungsplattform Wikileaks zehntausende geheime Depeschen der US-Diplomatie sowie Dokumente zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht hat.
Die schwedische Regierung hat zuletzt versichert, sie werde niemals eine Person ausliefern, der die Todesstrafe drohe. Die USA hätten aber bisher auch keine Schritte für eine Auslieferung unternommen.
(APA/AFP/Red.)