Die Geflügelbetriebe leiden unter den Preisen für Mais und Soja. Eier werden um zwei Cent teurer.
Wien/Es/Ag. Die Kosten für Futtermittel steigen in Österreich wegen der hohen Getreidepreise unvermindert an. Darunter leiden vor allem die Geflügelbetriebe. Denn der Preis für das wichtige Eiweißfuttermittel Soja liegt derzeit um 75 Prozent über dem Vorjahresniveau. Zusätzlich belastet ein Aufschlag von rund 40 Euro pro Tonne für gentechnikfreies Soja den Futterpreis. Aufgrund der Trockenheit in den USA legen auch die europäischen Notierungen für Mais, ebenfalls ein Futtermittel, deutlich zu. „Die gegenwärtige Preissituation macht eine Preisanpassung von zwei Cent pro Ei dringend notwendig“, sagt Bernhard Pürrer von der EZG Frischei. Die Erzeuger seien bereits in Verhandlungen mit den Packstellen, diese wiederum stünden in Kontakt mit dem Lebensmittelhandel. Pürrer hofft auf eine Preiserhöhung „spätestens im Herbst“.
Die Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) kritisiert außerdem die unfairen Rahmenbedingungen auf dem heimischen Markt. Denn nicht alle EU-Länder würden sich an das seit Jänner 2012 gültige Verbot von Legebatterien halten. In anderen EU-Ländern fänden sich noch immer mehr als 50 Mio. Legehennen. Die dort illegal produzierten Eier würden den heimischen Markt stören. Die ZAG fordert deshalb eine Herkunftskennzeichnung auch bei Lebensmitteln mit Eianteil.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2012)