Der südkoreanische Konzern will die Niederlage gegen Apple nicht hinnehmen. Das Urteil erleichtert Apple nun auch Patentklagen gegen andere Hersteller, etwa Google.
Seoul/Ag./Red. Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung will Rechtsmittel gegen die verhängte Zahlung von mehr als einer Milliarde Dollar Schadenersatz an den Konkurrenten Apple vor dem Gericht im kalifornischen San José einlegen. Das bestätigte ein Sprecher des Konzerns. Sollte Samsung damit nicht erfolgreich sein, will man ein Berufungsgericht einschalten. Nach Einschätzung von Beobachtern müssen sich beide Parteien auf einen langen Streit einstellen.
Am Freitag hatten die Geschworenen in einem Patentprozess die Verletzung mehrerer Patente für das iPhone und den Tablet-Computer iPad durch Samsung-Geräte festgestellt. Sie sprachen Apple einen Schadenersatz von 1,05 Mrd. Dollar (830 Mio. Euro) zu. Die Patentvorwürfe von Samsung gegen Apple wiesen sie hingegen ab. Beide Unternehmen hatten einander in mehreren Ländern geklagt.
Rückschlag für Google
Apple freute sich über die „deutliche Botschaft der Jury, dass Diebstahl inakzeptabel ist“, schrieb Apple-Chef Tim Cook an seine Mitarbeiter. Er hoffe, dass die ganze Welt das höre. Apple sei nur ungern gegen Samsung vor Gericht gezogen. Zunächst habe man den Konkurrenten wiederholt aufgefordert, die Produkte von Apple nicht länger nachzuahmen. „Wir begrüßen es, dass die Jury Samsungs Verhalten als vorsätzlich einstuft“, so Cook.
Das Urteil erleichtert Apple nun auch Patentklagen gegen andere Hersteller, etwa Google: Dessen Betriebssystem Android läuft auf Samsung-Handys und Smartphones einer Vielzahl anderer Hersteller.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2012)