Der spanische Außenminister erhöht den Druck auf die Zentralbank. Die Sparanstrengungen würden von den Märkten nicht honoriert.
Das spanische Schuldenproblem kann nach Ansicht von Außenminister José Manuel García Margallo allein von der Europäischen Zentralbank (EZB) gelöst werden. Spanien erfülle seine Pflichten und kürze die Ausgaben des Staates, aber dies werde von den Finanzmärkten nicht honoriert, sagte der Minister am Donnerstag dem Radiosender Onda Cero. Was Spanien auf der einen Seite einspare, müsse es auf der anderen Seite für die hohen Zinsen seiner Staatsanleihen wieder ausgeben.
"Nur die EZB kann das Feuer der Schuldenkrise löschen", betonte Margallo wenige Stunden vor einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Madrid. "Die Kanzlerin wird sagen, dass wir es sehr gut machten, dass wir sehr mutig seien und dass unsere Reformen in die richtige Richtung gingen. Und wir werden antworten: Das ist schön und gut, dies hilft uns jedoch nur mittel- und langfristig weiter. Aber wir brauchen schon Geld für morgen."
Hoffnung auf EZB lässt Anleihezinsen sinken
Die Hoffnung der Finanzmärkte auf Signale der EZB hat Spanien unterdessen am Kapitalmarkt etwas Luft verschafft. Das hoch verschuldete Land platzierte am Donnerstag zwei- bis vierjährige Bonds und kassierte dafür rund 3,5 Milliarden Euro von Investoren. Die Renditen für die Papiere sanken kräftig. Bei Anleihen mit einer Laufzeit bis 2015 fielen sie durchschnittlich auf 3,7 von zuvor 5,1 Prozent. Bei Papieren bis 2016 sackten die Renditen auf 4,6 von 5,9 Prozent, bei zweijährigen Anleihen lagen sie bei 2,8 Prozent.
(APA/Reuters)