Durch schmale Gassen in der Altstadt schlendern und unterschiedliche Baustile bewundern. Markus Arnold, Geschäftsführer vom gleichnamigen Immobilienunternehmen, war unterwegs in der tschechischen Hauptstadt.
1) Nicht vergessen: 3 Dinge, die unbedingt in den Koffer gehören:
Mobiltelefon, Kreditkarte und iPad.
2) Der erste Eindruck: Was ist so ganz anders an den Immobilien (Häusern, Straße, Geschäfte, Büros...) als in Österreich? Und was unterscheidet den Immobilienmarkt von unserem?
Die Altstadt von Wien und Prag unterscheidet sich durch sehr unterschiedliche Baustile. Während in Wien der Historismus dominiert, findet man in Prag eine Vielfalt von Stilen wie Barock, Biedermeier, Art Nouveau, etc vor. Die Altstadt von Prag ist von vielen schmalen Gassen mit unzähligen Lokalen und weitläufigen Plätzen geprägt. Mittlerweile sind die Geschäfte leider überall auf der Welt die gleichen. In Prag kann man aber in den vielen kleinen Altwarenläden abseits des Touristenstroms noch nach dem einen oder anderen Kleinod stöbern.
3) Auf den zweiten Blick: Was könnten wir vom Immobilienbusiness dort lernen? Und umgekehrt?
Generell ist der Markt dort einfacher, da das Mietrecht wesentlich weniger komplex ist. Altmieten werden beispielsweise in Tschechien ab 2013 auf das übliche Marktniveau angehoben. Dadurch ergibt sich eine größere Investitionsbereitschaft der Eigentümer. Ich denke aber, dass wir in Wien nicht unbedingt dazulernen müssen, da sich Wien als sehr stabiler Markt bewiesen hat. Prag ist aber um einiges internationaler, da sich die Immobilien-Käufer vorwiegend aus den EU-Mitgliedsstaaten und internationalen Fonds zusammensetzen. Diese Marktöffnung hat sich bei uns schon alleine aus historischen Gründen so nicht ergeben.
4) Perspektiven: Gibt es Immobilienbereiche, die für österreichische Unternehmen Marktpotenzial haben könnten? Wenn ja, welche?
In Prag wurden die Preise nach der Krise um gut ein Drittel nach unten korrigiert, daher ist gerade jetzt der ideale Zeitpunkt um Liegenschaften günstig zu erwerben. Derzeit scheitern Großprojekte vorwiegend am fehlenden Eigenkapital. Um in der Tschechischen Republik eine Bankfinanzierung zu bekommen sind im Moment zumindest 50 Prozent an Eigenmitteln erforderlich.
5) DOS & DONT'S: Was sollte man im Umgang mit lokalen Geschäftspartnern beachten?
Bei unseren tschechischen Geschäftspartnern habe ich keinerlei Unterschiede zu unseren österreichischen Kunden erlebt. Lediglich die Investoren kommen aus verschiedenen Nationen.
6) Nicht verpassen: was man auf keinen Fall versäumen darf:
Einen Spaziergang am Hradschin sollte man unbedingt einplanen. Von dort aus hat man einen sensationellen Blick auf die Stadt. Für einen Kaffee auf einem der fix verankerten Schiffe an der Moldau wie beispielsweise im Grosetto Marina sollte man sich ebenfalls Zeit nehmen. Mein ganz persönliches Highlight in Punkto essen ist das Sasazu, das zu den besten asiatischen Restaurants in Prag zählt. Auch das berühmte tschechische Bier sollte man nicht versäumen, das am besten im "U Tygra", einer der ältesten Privatbrauereien von Prag schmeckt.
Die Fragen beantwortete Markus Arnold, Geschäftsführer von Arnold Immobilien in Wien & Prag.