Der russische Regierungschef hat die Verurteilung der Punk-Musikerinnen kritisiert. Vom Protest der Frauen zeigt er sich aber "angewidert".
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat die Verurteilung der drei Frauen von der Punkband Pussy Riot zu je zwei Jahren Straflager als "zu hart" kritisiert. Der Protest der Musikerinnen gegen Kremlchef Wladimir Putin in einer Kirche habe ihn zwar "angewidert", sagte Medwedew am Mittwoch vor Parteifreunden.
Allerdings wäre eine Bewährungsstrafe unter Anrechnung der seit März verbüßten Haft ausreichend gewesen, meinte der Chef der Kremlpartei Geeintes Russland. Eine weitere Haft sei "unproduktiv". Ein Gericht will am 1. Oktober über den Einspruch der Putin-Gegnerinnen gegen das umstrittene Urteil wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verhandeln.
Der Ex-Sowjetpräsident ist der Meinung, dass der Fall um das Punkgebet der russischen Musikerinnen in einem ernsthaften Gespräch geklärt werden hätte können.
Heute entscheidet das Moskauer Stadtgericht über die Berufung der drei Künstlerinnen von Pussy Riot. Diese waren zu einer Haftstrafe von je zwei Jahren Straflager verurteilt worden.