Orange verkauft iPhone 5 entsperrt und kritisiert Apple

The iPhone 5 from the back after its introduction during Apple Inc.'s iPhone media event in San Francisco
The iPhone 5 from the back after its introduction during Apple Inc.'s iPhone media event in San FranciscoREUTERS
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Firmenchef Michael Krammer ärgert sich über die strengen Terminvorgaben für das iPhone 5. Das sei "nicht sehr kundenfreundlich". Orange bietet das Gerät ohne SIM-Lock an.

Orange wird als einziger heimischer Handy-Provider das neue iPhone 5 ohne SIM-Lock anbieten. Wie das Unternehmen in einer Aussendung verlautbarte, soll das Smartphone mit 16 Gigabyte Speicher ab 199 Euro mit Vertrag erhältlich sein. Vorbestellungen können erst ab 21. September entgegen genommen werden, die Auslieferung wird ab dem 28. September erwartet, dem offiziellen Apple-Veröffentlichungstermin für Österreich. Orange hätte das Gerät bereits jetzt gerne seinen Kunden angeboten, wird Orange-Geschäftsführer Michael Krammer zitiert. Er sei "verärgert über die strengen Vorgaben von Apple", heißt es in der Aussendung. "Für mich ist das nicht sehr kundenfreundlich", sagt Krammer.

Der für klare Worte bekannte Manager legt sich dabei mit einem Unternehmen an, das für seine Geheimniskrämerei bekannt ist. Die Folge ist, dass Journalistenanfragen bei Mobilfunkern zum iPhone regelmäßig mit Worten wie "das kann ich nicht sagen sonst streicht uns Apple von der Lieferliste" abgewimmelt werden. So war selbst der Starttermin 28. September für den iPhone 5-Verkauf bei den Betreibern nur unter der Hand zu erfahren. Dabei hatte Apple selbst den Termin bei der Vorstellung des Geräts genannt.

Schon bereit für 3-Übergang

Dass Orange das iPhone 5 entsperrt verkaufen will, ist vor dem Hintergrund des geplanten Kaufs von Orange durch den kleineren Mitbewerber 3 zu sehen. Sollte der Deal von den Wettbewerbshütern genehmigt werden, wäre es für Orange-Kunden damit leichter, irgendwann einen neuen 3-Tarif zu nehmen. Offiziell wirbt das Unternehmen freilich damit, dass man auf Reisen SIM-Karten ausländischer Betreiber nutzen könne.

Apple diktiert Betreibern Aussendungstext

Auch die anderen drei Netzbetreiber in Österreich werden das iPhone 5 anbieten. A1, T-Mobile und 3 bieten derzeit nur Registrierungsmöglichkeiten für Interessenten an. Auch bei ihnen wird man das iPhone 5 erst ab 21. September vorbestellen können. Aus einem der Unternehmen hieß es gegenüber DiePresse.com, dass alle Betreiber sich verpflichten mussten, eine exakt gleichlautende Aussendung für das iPhone 5 auszuschicken, sobald es verfügbar ist. Dieser Text sei von Apple geschrieben worden und dürfe nicht abgeändert werden, sehr zur Verärgerung der Betreiber, wie DiePresse.com erfuhr.

iPhone 5 wird teurer

Auch Apple wird das iPhone 5 über seinen Online-Shop verkaufen. Für Österreich wurden noch keine Preise genannt, sie dürften sich aber an den deutschen orientieren. Dort wird das iPhone 5 in der Basisversion mit 679 Euro um 50 Euro teurer verkauft als bisher das iPhone 4S mit demselben Speicherplatz. Auch die nun herabgestuften älteren Modelle werden teurer als Kunden es bisher gewohnt waren.

Flirt-Hotline statt Vorbestellung

In Deutschland hat der Ansturm auf das neueste Apple-Produkt heute zu einem peinlichen Fehler bei der Deutschen Telekom geführt. Premium-Kunden, die bevorzugt über Apples neues Telefon informiert werden sollten, wurden per SMS versehentlich an eine Flirt-Hotline geschickt, berichtet die dpa.

(db/APA)

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