Die Leiche des Juristen wurde bei Wien gefunden. Gegen die mutmaßlichen Täter ermittelt die Moskauer Justiz derzeit nur wegen Erpressung.
Die Ermordung des Wiener Wirtschaftsanwalts Erich Rebasso zählt zu den aufsehenerregendsten Fällen der jüngsten Kriminalitätsgeschichte. Der 48-jährige Jurist, dessen Leiche am 16. August in einem Waldstück bei Königstetten nahe Wien entdeckt wurde, wird am 21. September beigesetzt. Gegen die beiden mutmaßlichen Täter, Pavel V. (35) und Alexander M. (31), ermittelt die Moskauer Justiz derzeit allerdings nur wegen Erpressung.
Rebasso war am 27. Juli in einer Tiefgarage in der Wiener Innenstadt entführt oder gleich ermordet worden. Der Mord war nach Angaben der Verdächtigen nicht geplant, vielmehr hätten sie ihm versehentlich zu fest auf den Kopf geschlagen. Trotz des Todes ihres Opfers versuchten die beiden noch, 435.000 Euro von der Familie des Anwaltes zu erpressen. V. und M. hätten laut eigenen Aussagen im Auftrag eines Hintermannes gehandelt. Dessen Namen nannten sie allerdings nicht. Dem Duo droht im Falle einer Verurteilung alleine wegen Entführung eine Haftstrafe von 15 Jahren in Russland.
Geschädigte Kleinanleger als Täter?
Während die Ermittlungen in Österreich weitgehend abgeschlossen sind, ist nicht endgültig gesichert, ob die inhaftierten Russen tatsächlich zum Kreis jener geschädigten Kleinanleger gehören, die vor Jahren in Russland um Geldsummen in der Höhe von jeweils 50.000 bis 60.000 Euro geprellt wurden. Rebassos Name war in Zusammenhang damit gefallen. Er selbst soll daran nicht beteiligt gewesen sein und erstattete damals in Österreich Selbstanzeige, um zu beweisen, dass er in die Betrügereien nicht verwickelt ist. Das Verfahren gegen ihn wurde später eingestellt. Dennoch langten weiterhin schriftliche Drohungen in der Anwaltskanzlei ein.
(APA)