Es sei "alles annehmbar, was keine Anerkennung der einseitig ausgerufenen Unabhängigkeit des Kosovo bedeutet", sagt der serbische Premier Dacic.
Der serbische Ministerpräsident Ivica Dacic hat sich für eine Teilung des Kosovo ausgesprochen. Er sehe die Teilung des Kosovo als einzige mögliche und realistische Lösung des Konflikts, sagte Dacic am heutigen Freitag dem Belgrader TV-Sender "Pink". Er sei sicher, dass dies von Kosovo-Albanern in Pristina (Prishtina) akzeptiert würde, sagte der sozialistische Politiker. Es könnte aber zu Protesten in der Region kommen.
Zugleich betonte Dacic, dass die EU Belgrad nicht zur Anerkennung Pristinas zwingen könne. In der jetzigen Phase sei "alles annehmbar, was keine Anerkennung der einseitig ausgerufenen Unabhängigkeit des Kosovo bedeutet", fügte er hinzu.
Belgrad betrachtet Kosovo als serbische Provinz
Belgrad betrachtet den Kosovo, der sich Anfang 2008 für unabhängig erklärt hatte, weiterhin als serbische Provinz. Der mehrheitlich serbisch bewohnte Nordkosovo entzieht sich weitgehend der Verfügungsgewalt Pristinas.
Seit Jahren wird in Belgrad hinter hervorgehaltener Hand über eine Teilung des Kosovo gesprochen, doch hat sich bisher kein offizieller Vertreter Serbiens dafür ausgesprochen. Dacic hatte bereits im Vorjahr für eine Teilung des Kosovo plädiert. Damals war er Innenminister.
FPÖ für Teilung
FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache hat eine Teilung des Kosovo als "einzige dauerhafte Lösung für Frieden und gegenseitige Anerkennung" bezeichnet. "Es muss Gerechtigkeit für die serbischen Mehrheitsteile im Kosovo geben", sagte Strache am Samstag in einer Aussendung. Es sei höchste Zeit, dass die EU ihre negative Haltung gegenüber Serbien aufgebe und auch auf die Rechte der Serben eingehe, forderte Strache. "Eine Teilung des Kosovo wäre daher ein Anfang und guter Kompromiss für beide Seiten."
(APA)