Low Definition Control: Das unsichtbare (Kamera-)Auge

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Einer der faszinierendsten Filme der 1980er hieß „Der Riese“: Der Deutsche Michael Klier hatte dafür ausschließlich Videobilder von Überwachungskameras montiert.

Einer der faszinierendsten Filme der 1980er hieß „Der Riese“: Der Deutsche Michael Klier hatte dafür ausschließlich Videobilder von Überwachungskameras montiert und mit Musik unterlegt. Heraus kam eine unheimliche Sinfonie der gegenwärtigen Großstadt, überwacht vom unsichtbaren Auge einer allumfassenden Kontrollinstanz, die der Filmtitel suggerierte. Mit dem außerordentlichen Essayfilm „Low Definition Control“ geht der Linzer Michael Palm nun einen Schritt weiter, was nur angemessen scheint in einer Zeit, in der die Überwachungsgesellschaft im Namen von Terrorbekämpfung und „Risikoprävention“ immer mehr ausufert. Seine stilisierten Schwarz-Weiß-Breitwandbilder von Alltagsszenen im Zeichen der Kontrolle kombiniert Palm mit Kommentaren von Experten, die bildgebende Verfahren, Überwachungsstrategien oder philosophische Fragen debattieren. Das Resultat mutet an wie eine Science-Fiction-Dokumentation aus dem Geist des kürzlich verstorbenen Franzosen Chris Marker, dem Meister des poetischen, analytischen wie verspielten Filmessays. Obendrein findet sich unter den faszinierenden Bildern die atemberaubendste Aquariumaufnahme des Kinojahres.

TIPP

Low Definition Control. Filmessay von Michael Palm. Ab 28. 9. im Kino.

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