Bankenrettungsfonds: Ackermann für Steinbrücks Konzept

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Deutschlands Wirtschaftsminister sieht "wenig Neues" im Bankenkonzept Steinbrücks. Das Ministerium gibt eine vernichtende Beurteilung ab.

Der ehemalige Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hat das Konzept des designierten SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück zur Reform des Finanzsektors in Teilen unterstützt. Er teile Steinbrücks Meinung, "dass wir auf europäischer Ebene einen Restrukturierungsfonds benötigen, um Banken auch grenzüberschreitend abzuwickeln", sagte Ackermann am Sonntag in der ARD-Talkshow von Günther Jauch.

Steinbrück hatte sein Konzept vergangene Woche vorgestellt. Es sieht unter anderem einen von Europas Banken selbst finanzierten Banken-Rettungsfonds mit einem Volumen von 200 Milliarden Euro vor. Zudem pocht er auf eine europäische Finanztransaktionsteuer, um den Finanzsektor an den Kosten der Krise zu beteiligen. Gleichzeitig will der ehemalige Finanzminister das Privat- und Geschäftskundengeschäft vom Investmentbanking trennen - notfalls könnte dann der Investmentteil abgewickelt werden.

Eine Trennung der Geschäfts- und Investmentbereiche von Banken lehnt Ackermann ab, stattdessen fordert er klare Regeln für das Investmentbanking: Unter anderem müsste der Transfer von Geldern aus dem Privatkundengeschäft ins "risikoreiche Investmentbanking" verboten werden, sagte der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank.

Das deutsche Wirtschaftsministerium kritisierte, Steinbrücks Banken-Papier enthalte "kaum Neues". Das Papier zeichne "überwiegend lediglich den derzeitigen Diskussionsstand nach", teilweise bleibe es sogar hinter dem Stand der aktuellen Regulierung zurück, hieß es in einer internen Bewertung von Experten aus dem Haus von FDP-Minister Philipp Rösler, aus dem "Die Welt" zitierte.

(APA/AFP)

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