Freizeit: Hoher Migrantenanteil in Jugendzentren

(c) Clemens Fabry
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In Oberösterreich stammen 90 Prozent der Besucher aus Gastarbeiterfamilien. Eine gute Erfahrung machte das Jugendzentrum Perg in Bezug auf Migrantenkinder mit dem Europäischen Freiwilligendienst.

Perg. Im Jugendzentrum Perg ist zu jeder Jahreszeit etwas los. Ein Großteil der Jugendlichen, wie sie seit Generationen dieses Jugendzentrum besuchen, hat einen sogenannten Migrationshintergrund.

Laut Leiterin Karin Peham-Strauß sind etwa 90 Prozent aller Teenager im Jugendzentrum Kinder von Gastarbeitern aus Afghanistan, Bosnien, Georgien, Mazedonien, Ungarn, Rumänien, Serbien, der Türkei oder Ungarn.
Peham-Strauß betont, dass Integration bei Jugendlichen unbemerkt im Alltag, ohne direkt darüber zu sprechen und es zu thematisieren, stattfindet. Auch das Zusammentreffen vieler Kulturen in einem Freizeitzentrum stellt ihrer Meinung nach keine Schwierigkeit für die Teenager dar. Gemeinsame Interessen sind bei der Bildung von Gruppen ihrer Erfahrung nach viel wichtiger als die eventuell gemeinsame Kultur der Eltern.

„Die Probleme der pubertierenden Menschen sind, unabhängig von der Migrationserfahrung, weltweit ähnlich", unterstreicht die erfahrene Jugendbetreuerin, die seit 14 Jahren mit Jugendlichen aus Perg arbeitet.

Internationale Kooperation

Als ein Treffpunkt für Gleichaltrige ohne Konsumzwang stellen Jugendzentren attraktive Orte für junge Menschen mit Migrationserfahrung sowie aus sozial benachteiligten Familien dar. Allerdings bieten Jugendzentren noch viel mehr an. So werden zum Beispiel in Perg EU-Projekte durchgeführt. Oder die Teenager nehmen unter organisatorischer Leitung des Zentrums an internationalen Jugendtreffen teil. Weitere Aktivitäten: Austausch von Gedanken zu allen möglichen Themen, gemeinsame Diskussionen, Lernstunden und auch Feste.

v Dabei geht es um eine Zusammenarbeit diverser europäischer Organisationen, die jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren die Möglichkeit bieten, ein halb- oder einjähriges Praktikum in einem anderen Land zu machen.

Mithilfe der Praktikanten aus den Herkunftsländern vieler Zuwanderer wird den Jugendlichen einerseits die Kultur der Eltern nähergebracht, andererseits aber auch ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

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