Burgstaller: "Wehrpflicht tut jungen Männern gut"

Burgstaller Wehrpflicht jungen Maennern
Burgstaller Wehrpflicht jungen Maennern(c) APA/NEUMAYR/MMV (NEUMAYR/MMV)
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Auch Salzburgs SP-Landeshauptfrau will derzeit keine Empfehlung für das Berufsheer-Modell ihrer Partei abgeben. Darabos gibt sich gelassen.

"Also ein paar Monate Zivildienst oder Bundesheer tun den jungen Männern sicher gut": Salzburgs SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller sieht die von ihrer Partei angestrebte Abschaffung der Wehrpflicht skeptisch. Sie würde derzeit keine Empfehlung für die Volksbefragung am 20. Jänner abgeben, sagte sie den "Salzburger Nachrichten".

"Bevor die Wehrpflicht aufgegeben wird, müssen alle anderen Fragen, etwa der Ersatz für den Zivildienst, geklärt sein", so Burgstaller. Sie vermisst zudem eine "sicherheitspolitische Diskussion" über die Frage: "Welche Armee braucht Österreich?" Dass jetzt der Katastrophenschutz das wichtigste Argument für die Beibehaltung der Wehrpflicht se, "kann es nicht sein".

In den vergangenen Wochen haben sich bereits mehrere prominente SPÖ-Mitglieder als Berufsheer-Skeptiker "geoutet", darunter Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden und Altkanzler Franz Vranitzky. Sozialminister Rudolf Hundstorfer schätzte am Dienstag, dass bis zu 25 Prozent der SPÖ-Parteimitglieder für den Erhalt der Wehrpflicht sind.

Darabos gibt sich gelassen

Darabos sprach am Donnerstag ob der prominenten Wehrpflicht-Befürworter in den eigenen Reihen von "Einzelmeinungen" Er glaube auch nicht, "dass sich wer von Schaden leiten wird lassen", sagte Darabos etwas spöttisch über seinen Parteikollegen. Burgstallers Aussagen will der Verteidigungsminister nicht als pro Wehrpflicht deuten. Salzburgs Landeshauptfrau hätte sich in den Parteigremien "wohlwollend" zu seinem Modell geäußert.

In der Sache selbst setzt Darabos weitere Schritte für eine Reform des Heeres. Er hat diverse Konzepte für eine langfristige Neuausrichtung des Bundesheeres ausarbeiten lassen. Dabei wurden zehn Profilvarianten erstellt und die Variante F2 mit dem Titel "Gesteigerte Kooperationen" als Grundlage für konkrete Planungen herangezogen. Schwerpunkt dieses Konzepts sind - wie der Name schon nahelegt - verstärkte Kooperationen im In- und Ausland. Die Aufgaben, die das Bundesheer in diesem Profil zu erfüllen hätte, decken sich mit jenen in der Sicherheitsstrategie, die seit bald zwei Jahren von der Regierung beschlossen wurde, aber im Parlament auf Eis liegt.

Dass sich Darabos auf ein dem Parlament noch nicht vorgelegtes "Profil F2" festgelegt habe, zeige nur, dass er es mit der Sachlichkeit "nicht allzu ernst" meine, ärgerte sich VP-Verteidigungsminister Oswald Klikovits.

(Red.)

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