Erdogan: "Sind nicht weit von Krieg entfernt"

Erdogan Sind nicht weit
Erdogan Sind nicht weit(c) REUTERS (MOHAMED AZAKIR)
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Der türkische Premier warnt Syrien vor weiteren Angriffen auf sein Land. Der UN-Sicherheitsrat hat sich indes zu einer gemeinsamen Erklärung durchgerungen und fordert die beiden Staaten zur Zurückhaltung auf.

Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hat Syrien vor einem weiterem Beschuss seines Landes gewarnt. Wer die Abwehrfähigkeit der Türkei testen wolle, mache einen tödlichen Fehler, sagte Erdogan am Freitag bei einer Kundgebung in Istanbul. "Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind nicht weit davon entfernt." Ihre jetzige Position habe die türkische Nation durch Kriege gewonnen.

Der UN-Sicherheitsrat hat den syrischen Granatenangriff auf einen türkischen Grenzort indes auf das Schärfste verurteilt. Das syrische Regime müsse solche Verstöße gegen internationales Recht sofort unterlassen. Die 15 Mitglieder des UN-Gremiums einigten sich am Donnerstag nach stundenlangen Verhandlungen auf die Erklärung. Sie bezieht sich auf den Vorfall im türkischen Grenzort Akcakale, wo am Mittwoch fünf Zivilisten durch syrische Granaten getötet worden waren.

Der Sicherheitsrat erklärte, der Vorfall unterstreiche, welch große Auswirkungen die Krise in Syrien auf die Sicherheit der Nachbarländer sowie Frieden und Stabilität in der Region habe. Das Gremium rief Syrien zudem auf, die Souveränität und territoriale Integrität seiner Nachbarländer vollständig zu respektieren. Die Türkei und Syrien wurden zur Zurückhaltung aufgefordert.

Türkei will keinen Krieg

Die Türkei hatte am Mittwochabend und erneut am Donnerstag aus Vergeltung einige Ziele in Syrien angegriffen und sich ein Mandat vom Parlament für eine Militärintervention geben lassen. Später betonte Ankara aber, es strebe keinen Krieg an. Die Angriffe dienten der Abschreckung. International hat die Zuspitzung Sorgen über einen Flächenbrand in der Region aufkommen lassen. Die USA äußerten unterdessen Hoffnung, dass die Lage nicht weiter eskaliere. Das US-Außenministerium bekräftigte zugleich, das Nato-Mitglied Türkei habe das Recht, sich gegen Übergriffe aus Syrien zu verteidigen. Die Reaktion der Türkei sei angemessen gemessen.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte sich ebenfalls beunruhigt über die wachsenden Spannungen gezeigt. Das mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad verbündete Russland blockiert im UNO-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf, in dem die Handlungen Syriens als völkerrechtswidrig verurteilt werden.

(APA/Reuters/AFP)

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