Sollten die derzeit verhandelten Beschränkungen umgesetzt werden, beerdige die SPÖ ihre eigenen Grundsätze, so die Studierenden.
Mit Fotos von Ex-Bundeskanzler Bruno Kreisky und Ex-Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg protestierten die roten Jugendorganisationen am Freitag vor der SPÖ-Parteizentrale gegen die bevorstehende Einigung auf Uni-Zugangsbeschränkungen. Mit Grabkerzen und Blumen warnten die Protestierenden vor der Beerdigung der SPÖ-Grundsätze: "Sollten diese Beschränkungen wirklich umgesetzt werden, dann beerdigt die SPÖ ihre eigenen Grundsätze", so Jessica Müller, Vorsitzende des VSStÖ.
Um die SPÖ daran zu erinnern, wofür sie eigentlich stehen sollte, wurden ihr daher am Freitag die Forderungen aus den 70er Jahren an die Türe genagelt. Unter anderem: "Mehr Geld für die Forschung", "Zeitgemäße Hochschulstruktur" und "Abschaffung der Hochschultaxen". Die damalige Hochschulpolitik sei zukunftsorientierter gewesen als die heutige. "Wir fordern die SPÖ auf, sich wieder an ihre Grundsätze zu erinnern und die Verhandlungen zu Zugangsbeschränkungen unumgänglich abzubrechen", so Müller.
Knackpunkt sind die Verhandlungen zwischen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl über eine Beschränkung des Uni-Zugangs, im Austausch gegen eine Ausweitung der Platzkapazitäten. Diese dürften in der Endphase sein - wie "Die Presse" erfuhr, sollten in Zukunft fünf weitere Fächer zugangsbeschränkt werden: Architektur, Pharmazie, Biologie, Informatik und Wirtschaftswissenschaften.
Seifenblasenflashmob von ÖH
Auch die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) protestierte gegen Zugangsbeschränkungen: Die Studentenvertreter veranstalteten einen "Seifenblasen-Flashmob" vor dem Wissenschaftsministerium, um auf die durch Beschränkungen zerplatzenden Träume vieler Jugendlicher zu Protestieren. Anschließend zogen auch die Seifenblasen-Aktivisten weiter zur Löwelstraße.
(Red./APA)