Die Teuerung frisst die Zinsen. Immerhin werden Finanzdienstleistungen billiger.
Niemand müsse sich Sorgen machen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Stabilität der Gemeinschaftswährung nicht auch in Zukunft gewährleisten könne, sagt EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen. Seit 22Monaten liegt die Teuerungsrate zwar über dem Wert von zwei Prozent, bei dem die EZB von „Preisstabilität“ spricht, bereits im nächsten Jahr soll sich das aber ändern. Zudem, so Asmussen, sei die Teuerung im Wesentlichen durch hohe Energiepreise verursacht.
Na dann. Die Autofahrer, die laut Eurostat fürs Tanken um zehn Prozent tiefer in die Tasche greifen müssen als vor einem Jahr, erhalten dafür um 8,1Prozent billigere „Geräte für Audiovision“. Und die Konsumenten, die fürs Heizen um 13 Prozent mehr ausgeben müssen, können sich dafür über um 4,7Prozent günstigere „Finanzdienstleistungen“ freuen.
Bleibt zu hoffen, dass es sich dabei um sehr gute Beratung handelt. Denn den Sparern hilft eine auch noch so niedrige Inflationsrate gar nichts, wenn die Zinsen noch geringer sind.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2012)