Ein ehemaliger Mitarbeiter des syrischen Machthabers behauptet, in Russland würden 300 Wohnungen für den Assad-Clan vorbereitet. Die Türkei beschießt erneut syrische Armeestellungen.
Der syrische Machthaber Bashar al-Assad will angeblich nach Russland fliehen. Das sagte ein Überläufer dem arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera. Abdullah al-Omar war dem Bericht zufolge Mitarbeiter im Pressebüro von Assad und in viele Geheimnisse eingeweiht. Im September sei er in die Türkei geflohen.
Assad wisse, dass er nicht an der Macht bleiben könne, sagte al-Omar dem Sender. Deshalb wolle er nach Russland fliehen, wo bereits rund 300 Wohnungen für ihn und seinen Clan vorbereitet würden. Die Familie solle nach und nach ausreisen. Assad wolle allerdings internationale Garantien, dass er nicht strafrechtlich verfolgt werde.
Der iranische Außenministers Ali Akbar Salehi geht hingegen davon aus, dass der syrische Präsident nicht an eine Flucht denkt: "Assad glaubt an seinen Sieg, er zeigte sich überzeugt, die Auseinandersetzung in Syrien militärisch gewinnen zu können", sagte er im Nachrichtenmagazin "Spiegel". Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens.
Türkei beschießt erneut syrische Armeestellung
Die Türkei hat am Montag nach dem Einschlag einer weiteren syrischen Granate auf ihrem Boden erneut syrische Armeestellungen beschossen. Die Granate sei im Grenzbezirk Altinozu der Provinz Hatay eingeschlagen, sagte ein türkischer Armeevertreter. Die Türkei reagiere auf jeden Beschuss umgehend. Zuvor hatte der Gouverneur von Hatay, Celalettin Lekesiz, gesagt, es seien insgesamt sechs syrische Granaten in ländlichen Gegenden eingeschlagen.
Seitdem am Mittwoch beim Einschlag einer syrischen Granate im Grenzort Akcakale fünf Zivilisten getötet worden waren, hat die türkische Armee auf jeden weiteren Einschlag mit Beschuss reagiert. Die türkische Regierung von Recep Tayyip Erdogan hat sich nach Beginn des Aufstands gegen Syriens Präsident Bashar al-Assad im März 2011 von ihrem früheren Verbündeten abgewandt. Inzwischen unterstützt sie offen die syrischen Aufständischen. Von einer direkten Intervention in dem Nachbarland hat Ankara bisher aber abgesehen.
(APA/dpa)