7000 Polizisten schützen Merkel in Athen

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Der kurzfristig angesetzte Besuch der deutschen Bundeskanzlerin in Athen wird von Protesten begleitet.

Athen/C.g. Der kurzfristig angesetzte Besuch der deutschen Bundeskanzlerin am am Dienstag in Athen ist für Ministerpräsident Antonis Samaras ein wichtiger Vertrauensbeweis im Kampf um die nächste Tranche von Hilfskrediten in der Höhe von 31,5 Milliarden Euro. Für die Opposition, die Gewerkschaften und die vielen Verlierer des Sparkurses ist er ein willkommener Anlass zum Dampfablassen. Die Polizei soll eine Eskalation vermeiden und wird die Kanzlerin mit 7000 Beamten beschützen.

Merkels Kurzvisite kommt in einer kritischen Phase der Verhandlungen Athens mit der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF. Denn noch wird um ein 13,5-Milliarden-Sparpaket für die Jahre 2013 und 2014 gerungen. Die Troika besteht auf einem Sparmix, der hauptsächlich aus Lohn- und Pensionskürzungen, aber auch Entlassungen im öffentlichen Dienst bestehen soll.

Gewerkschaften und Opposition haben bereits am Montag Demonstrationen gegen den „Strafkurs“ von Regierung und EU-Partnern begonnen. Die Polizei reagierte mit Versammlungsverboten für den Dienstag. Die zentralen Protestkundgebungen von Gewerkschaft und Opposition werden zugelassen, doch war noch offen, ob der traditionelle Aufmarsch auf dem Syntagma-Platz stattfinden kann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2012)


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