Mehr Strom aus Kohle

Mascherl. Österreich verbrauchte 2011 weniger Ökostrom, aber auch weniger Atomstrom als in den Jahren zuvor.

Wien/Auer. Der Anteil von „Grünstrom“ in Österreich sank im vergangenen Jahr auf knapp zwei Drittel (64,4Prozent). Grund dafür war die schlechte Wasserführung in den heimischen Flüssen. Ausgeglichen wurde das etwa mit mehr Energie aus Kohlekraftwerken, so das Ergebnis des diesjährigen Stromkennzeichnungsberichts der Regulierungsbehörde E-Control.

Gleichzeitig mit dem Strom aus erneuerbaren Energiequellen ging auch der Verbrauch von Strom mit unbekannter Herkunft zurück. Hinter diesem sogenannten Graustrom verbirgt sich auch ein Teil Atomstrom. Im Vorjahr landeten demnach rein rechnerisch 3,7Prozent Atomstrom in den heimischen Netzen. Das Ziel der Regierung, Österreich atomstromfrei zu machen, hält E-Control-Ko-Chef Martin Graf auf dem Papier für möglich. Schon heute seien 86,1Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms mit Herkunftsnachweisen versehen. Dieser Anteil müsse auf 100 Prozent steigen, gleichzeitig müssten die Versorger ihre Ankündigung wahr machen, freiwillig auf Atomstrom zu verzichten.

Das alleine reicht allerdings noch nicht. Damit die E-Control auch überprüfen kann, woher der Strom kommt, müssen die Unternehmen die notwendigen Unterlagen auch einreichen. Im heurigen Jahr hat nur Enamo, die gemeinsame Vertriebstochter von EAG und Linz AG, die Daten zur Stromkennzeichnung nicht geliefert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2012)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.