Israel und Syrien sollen 2011 über ein Friedensabkommen verhandelt haben, die aber angesichts der zunehmenden Proteste in Syrien versandet seien.
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat angeblich Syrien im Jahr 2011 die Rückgabe der besetzten Golan-Höhen im Gegenzug für ein Friedensabkommen angeboten. Das berichtet die israelische Zeitung "Yediot Ahronot". Die Verhandlungen unter Vermittlung der USA seien jedoch versandet, als sich die Proteste gegen den syrischen Staatschef Bashar al-Assad ausweiteten.
Die Gespräche seien unter Vermittlung des US-Diplomaten Fred Hoff geführt worden. Über ihn seien die indirekten Verhandlungen zwischen Netanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak mit Assad gelaufen. "Laut den Dokumenten gab es in den Verhandlungen den Konsens, die Golan-Höhen vollständig zu räumen und sie an Syrien zu übergeben im Gegenzug für ein umfassendes Friedensabkommen", heißt es in dem Bericht. Auch die Einrichtung von Botschaften im jeweils anderen Land wären Teil dieses Abkommens gewesen.
US-Regierungskreise zitierte das Blatt mit der Aussage, die Verhandlungen seien sehr ernst zu nehmen gewesen. Wäre nicht der Konflikt in Syrien dazwischengekommen, hätten sie wohl in einem Friedensabkommen gemündet. Das Büro von Netanyahu erklärte hingegen auf Anfrage der Zeitung, Israel habe "diese amerikanische Initiative zu keinem Zeitpunkt akzeptiert". Der Vorschlag sei nun "alt und unmaßgeblich".
Israel hatte die strategisch wichtigen Golan-Höhen während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 besetzt und 1981 annektiert. Als Mindestbedingung für Frieden zwischen beiden Ländern hatte Damaskus stets die Rückgabe des Landstrichs gefordert. Die letzten bekannten Friedensverhandlungen dazu scheiterten im Jahr 2000.
(APA/AFP)