Medien: Ein Sprung als Straßenfeger

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Baumgartners Sprung dürfte die meistgesehene Sendung sein, seit es eine Zuschauermessung gibt. Sowohl der Live-Stream des ORF als auch der von ServusTV war für kurze Zeit nicht abrufbar.

Roswell/Wien/Apa/Awa. Kurz bevor Felix Baumgartner Sonntagabend endlich zum Sprung aus seiner Kapsel ansetzte, war so etwas wie leichte Panik unter manchen Twitter-Nutzern bemerkbar. Sowohl der Live-Stream des ORF als auch der von ServusTV war für kurze Zeit, wohl aus Überlastung, nicht abrufbar. Dank YouTube konnten dann auch all jene Menschen, die keinen Fernseher besitzen oder unterwegs waren, den Stratosphärensprung ansehen.

Trotz der besonders hohen Seherzahlen via Internet – YouTube zählte acht Millionen Zuseher, und als der Stream bei ServusTV wieder funktionierte, sahen dort 154.000 Personen dem Geschehen zu, weitere 32.000 Menschen via Smartphone – dürfte Baumgartners Sprung für viele Sender Rekordquoten gebracht haben.

Auf dem Red-Bull-eigenen Sender ServusTV, der sonst auf einen Marktanteil von einem Prozent kommt, sahen rund 880.000 Zuseher (ab drei Jahren) zu. Das entspricht einem Marktanteil von 19,4 Prozent bei den über 12-Jährigen. Weit mehr Seher, nämlich rund 2,28 Millionen, hatte der ORF. Das ist die höchste Einschaltquote seit dem Interview mit Natascha Kampusch im Jahr 2006. Die bisher meistgesehene ORF-Ausstrahlung in absoluten Seherzahlen war laut Teletest die „Zeit im Bild 1“ zur Nationalratswahl im November 2002 mit 2,6 Millionen Sehern. In Deutschland überholte der Privatsender ntv mit sechs Millionen Sehern den öffentlich-rechtlichen Sender ARD (mit 5,6 Millionen). Auch mehr als zwei Millionen Italiener sahen den Sprung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2012)

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