Insel-Streit: Japans Exporte brechen massiv ein

InselStreit Japans Exporte brechen
InselStreit Japans Exporte brechen(c) Reuters (Issei Kato)
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Der Streit mit China um eine Inselgruppe hat wirtschaftliche Folgen. Die Exporte sind im September um 10,3 Prozent eingebrochen.

Die japanischen Exporte sind im September um 10,3 Prozent eingebrochen. Der Grund dafür waren die schlechte weltweite Konjunktur und der Streit mit China um eine Inselgruppe, wie aus Zahlen des Finanzministeriums in Tokio am Montag hervorging. Gleichzeitig stiegen vor allem wegen höherer Energieimporte die Einfuhren um 4,1 Prozent. Diese wurden durch das Abschalten fast aller Atomkraftwerke nach der Katastrophe von Fukushima nötig.

Die Außenhandelsbilanz der drittstärksten Wirtschaftsnation der Welt verzeichnete nach Ministeriumsangaben im September ein Defizit von 558,6 Mrd. Yen (5,41 Mrd. Euro). Dies sei das erste Defizit in einem September seit 1979. Im September 2011 hatte Japan noch einen Außenhandelsüberschuss von 288,8 Mrd. Yen erwirtschaftet.

China kauft weniger japanische Produkte

China, Japans wichtigster Handelspartner, nahm 14,1 Prozent weniger Waren ab. Die beiden Länder streiten seit Monaten offen um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Im September hatten in China zehntausende Menschen gegen Japan protestiert und zum Teil zum Boykott japanischer Produkte aufgerufen. Toyota und andere japanische Autohersteller wie Honda und Nissan hatten die Produktion in China - dem weltgrößten Automarkt - in den vergangenen Wochen bereits zurückgefahren, weil die Verkaufszahlen wegen des Inselstreits zurückgingen.

Die Ausfuhren in die USA, den zweitwichtigsten Handelspartner, nahmen wegen rückläufiger Autoexporte nur um 0,9 Prozent zu. Am stärksten brachen mit 21,1 Prozent die Exporte in die EU ein.

(APA/AFP)

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