Test: Freie Parkplätze per Smartphone

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Ein neues System soll Autofahrern Infos zu Unfällen, Staus und Anbindungen an den öffentlichen Verkehr anzeigen. 3000 Tester sind sechs Monate lang unterwegs.

Wien/Red. In Wien startet ein für Österreich neuartiges Verkehrsprojekt: Dabei werden Autofahrer in Echtzeit über ihr Navi bzw. Smartphone mit Informationen zu Unfällen, Staus, Anbindungen zum öffentlichen Verkehr und Auslastung von Park-and-ride-Anlagen versorgt – allerdings vorerst nur zu Testzwecken. Insgesamt 3000 Teilnehmer wirken beim sechsmonatigen Pilotprojekt unter Federführung der Asfinag mit.

Vorgestellt wurde das Projekt am Montag anlässlich des 19.Weltkongresses für Intelligente Transportsysteme (ITS), der bis Freitag in der Bundeshauptstadt über die Bühne geht. Als „Labor“ für das sogenannte Testfeld Telematik dient das Wiener Straßendreieck A23 (Südosttangente), A4 (Ostautobahn) und S1 (Wiener Außenring Schnellstraße).

Über 250 entlang der Fahrbahn installierte Sensoren werden die Autos mit Daten versorgt, die Fahrer können dann entsprechend reagieren. Läuft der Test positiv, soll das System in wenigen Jahren flächendeckend zum Einsatz kommen. Erste Anwendungen im Echtbetrieb seien in fünf bis zehn Jahren denkbar, prognostizierte Asfinag-Vorstandsdirektor Alois Schedl. Wie hoch die Kosten dann für den einzelnen Nutzer der Software sein werden, lasse sich heute noch nicht sagen. Es werde sicher verschiedene Anbieter geben.

ÖBB-Fahrplan auf Google Maps

Im Rahmen des fünftägigen ITS-Weltkongresses in der Messe Wien sind auf 15.000 Quadratmetern mehr als 300 internationale Aussteller vertreten. Unter anderem wird neben dem Testfeld Telematik auch ein neues Leitsystem für Sehbehinderte im öffentlichen Verkehr präsentiert, das Busfahrer schon vor Einfahrt in die Station informiert, dass eine Person mit eingeschränkter Mobilität einsteigen will. Autos, die selbstständig in enge Parklücken hinein- und wieder herausrollen, werden ebenfalls gezeigt.

Außerdem ist für 2013 der Start einer „Verkehrsauskunft“ Österreich geplant. Diese soll diverse Daten von Verkehrsdiensten – etwa ÖBB Scotty, AnachB.at, Ö3-Verkehrsredaktion und einige mehr – auf einer Plattform zusammenführen und eine bundesweite Infowebsite bieten, die Auto, Rad, öffentlichen Verkehr, Fußgänger und Park-and-ride-Anlagen umfasst.

ÖBB-Chef Christian Kern betonte, dass die Bahn mittlerweile auch ein Hightech-Geschäft sei, das zahlreiche Kooperationen auf internationaler Ebene nötig mache. Beispielsweise würden die ÖBB in den nächsten Wochen einen Vertrag mit Google unterzeichnen. Damit soll es künftig möglich sein, Bahnverbindungen auch über Google Maps abrufbar zu machen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2012)

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