Bald Wintergärten am Naschmarkt?

(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Die Lokalbesitzer am Naschmarkt planen Wintergärten. Derzeit ist deren Bau verboten. Eine neue Studie der Stadt Wien könnte das ändern.

Das „Fischvierterl am Naschmarkt“ hat große Pläne. „Ja, wir planen derzeit einen Wintergarten, wir haben schon einen Architekten beauftragt“, sagt Chassidov Elijahu, Chef des Fischlokals, das es seit 2011 am Naschmarkt gibt. Laut Plan soll der Wintergarten im Durchgang zwischen dem Fischvierterl und dem benachbarten Lokal seinen Platz finden und ungefähr 20 bis 25 Quadratmeter groß sein.
„Statt zehn Plätzen hätten wir dann Platz für 24 Personen“, schätzt ein Mitarbeiter. Permanent wäre der Wintergarten seiner Information nach nicht. „Wir denken über eine flexible Lösung nach.“ Das Fischvierterl ist nicht das einzige Lokal, das solche Pläne hegt. Auch im Neni am Naschmarkt überlegt man schon länger, „wie in Paris Plastikvorhänge von den Markisen zu spannen und mit Heizstrahlern einen Wintergarten zu schaffen“, sagt Nuriel Molcho, Sohn von Besitzerin Haya Molcho. Im Fischvierterl will man noch weitere Lokalbesitzer kennen, die über Ähnliches nachdenken.

Erweiterung und Schanigärten

Aus gutem Grund, die Lokalbesitzer wollen vorbereitet sein. Zwar ist es derzeit aus Gründen des Denkmalschutzes verboten, Wintergärten auf dem Naschmarkt zu bauen (selbst temporär) – eine neue Studie könnte das aber ändern. „Ja, wir sind kurz davor, eine neue Naschmarkt-Studie in Auftrag zu geben“, bestätigt Robert Kniefacz von der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) der „Presse“. Bei der Studie handelt es sich um eine Art Gutachten, das die Bespielung des Marktes regeln soll. Das Marktamt wird seine Entscheidungen darauf stützen. Untersucht wird laut MA 19 etwa das „Erweiterungspotenzial“ des Marktes in Richtung Kettenbrückengasse und im Hinblick auf einzelne Stände sowie eine einheitliche Gestaltung und Größe der Schanigärten. Außerdem sollen mit der Studie gestalterische Lösungen für Übergangszeiten wie Herbst auf Winter entwickelt werden. Um Wintergärten im klassischen Sinn werde es sich wohl eher nicht handeln, sagt Franz Kobermaier von der MA 19. Die Ergebnisse der Studie werden Ende des Jahres erwartet. „Es kann aber auch Februar werden.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.