Flüchtlinge: Die Angst vor dem Winter

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Bis Jahresende werden rund 700.000 Syrer vor den Kämpfen geflohen sein. Es mangelt an Hilfsgütern.

Wien/Sig. Bei den Vorbereitungen auf den kommenden Winter mangelt es syrischen Flüchtlingen in den Nachbarländern vor allem an Decken, Matratzen und Kleidung. Dies sagte Andrea Reisinger, Libanon-Delegierte des Roten Kreuzes, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Winter in Jordanien und im Libanon seien zwar kurz, doch mit null bis 15 Grad „sehr bedrohlich“.

Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien hat sich in den vergangenen zwei Monaten mehr als verdoppelt. Momentan sind etwa 360.000 in den Nachbarländern registriert, 74 Prozent davon Frauen und Kinder. Bis Jahresende werden es schätzungsweise rund 700.000 sein. Die Menschen kämen oft schwer verletzt über die Grenze und müssten sofort behandelt werden, so Reisinger. Viele Schwangere erlitten durch den emotionalen Stress und die Strapazen der Flucht eine Früh- oder Fehlgeburt.

Bisher sind rund 460 Millionen Euro an internationalen Hilfsgeldern für Syrien geflossen, die Hälfte davon aus der EU. Zwei Millionen kamen aus Österreich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2012)

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