Opel-Mutter GM baut heuer 2600 Stellen in Europa ab

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Nach Ford zieht auch die Opel-Mutter GM im verlustreichen Europageschäft die Notbremse. Schichten werden gekürzt, Produktionen zusammengelegt.

Die Opel-Mutter General Motors baut in diesem Jahr in Europa insgesamt 2600 Stellen ab. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und bezieht sich dabei auf eine Ankündigung des US-Konzern am Mittwoch bei der Vorlage seiner Quartalszahlen an. Nach ergänzenden Angaben eines Opel-Sprechers sind 2012 bislang bereits 2300 Arbeitsplätze mit Hilfe von Vorruhestandsregelungen und Abfindungen gestrichen worden, weitere 300 werden bis Jahresende folgen. In Europa beschäftigt GM insgesamt rund 40.000 Menschen.

Opel leidet unter massiven Überkapazitäten und verhandelt derzeit mit Arbeitnehmervertretern über weitere Maßnahmen zur Kostensenkung. So will die Geschäftsführung am Standort Bochum nach 2016 keine Autos mehr vom Band laufen lassen. GM bekräftigte, die Schichten im Werk Eisenach auf zwei von derzeit drei herunterzufahren. Zudem werde die Produktion des Opel-Astra in zwei Werken von derzeit drei zusammengelegt. Der Opel-Sprecher betonte, diese beiden Maßnahmen seien bereits bekannt. GM hatte zuvor für das Gesamtjahr 2012 in Europa einen Verlust von 1,5 Milliarden bis 1,8 Milliarden Dollar angekündigt. Im abgelaufenen Quartal betrug das Minus knapp 500 Millionen Dollar. Dank guter Geschäfte in den USA fuhr GM im Quartal aber einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar ein.

Kehrtwende bis 2015

Zuvor hatte der US-Autobauer angekündigt, im verlustträchtigen Europa-Geschäft bis 2015 die Kehrtwende schaffen zu wollen. Die Gewinnschwelle werde Mitte des Jahrzehnts erreicht, erste Verbesserungen in den Ergebnissen bereits im nächsten Jahr, kündigte die Opel-Mutter am Mittwoch an. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, vor allem in Europa", erklärte GM-Finanzchef Dan Ammann anlässlich der Vorlage der Bilanz.

Der GM-Konkurrent Ford hatte vergangene Woche die Schließung von Werken im belgischen Genk sowie in Großbritannien angekündigt. Während Ford in Europa im abgelaufenen Quartal einen Vorsteuerverlust von knapp einer halben Milliarde Dollar schrieb, bescherte ein starkes US-Geschäft dem Konzern aber ähnlich wie GM einen Quartalsgewinn vor Steuern von 2,2 Milliarden Dollar.

(APA/dpa)

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