Xi Jinping (59) ist mutig: Zum chinesischen Neujahrsfest verschickte er eine Kurznachricht an eine Million Parteimitglieder und wünschte ihnen „alles Gute“.
Xi Jinping (59) ist mutig: Zum chinesischen Neujahrsfest verschickte er eine Kurznachricht an eine Million Parteimitglieder und wünschte ihnen „alles Gute“. So modern hat noch kein chinesischer Spitzenpolitiker mit der Parteibasis kommuniziert. Beobachter sehen darin einen neuen Führungsstil.
Chinas künftiger Parteichef gibt sich volksnah und will sich so von seinem öffentlichkeitsscheuen Vorgänger Hu Jintao unterscheiden. Xi ist ein „Prinzling“ – der Abkömmling einer Elitefamilie: Sein Vater war prominentes KP-Mitglied der ersten Stunde und späterer Vizepräsident. Wie viele der alten Kämpfer fiel der Vater bei Mao in Ungnade. Während der Kulturrevolution verbrachte Xi einige Zeit als Feldarbeiter. Später studierte er Jus in Peking, ab 2002 war er Gouverneur der reichen Provinz Zhejiang. Nach kurzem Abstecher ins Amt des Parteichefs von Schanghai wurde er 2007 als Vizepräsident Chinas in den mächtigen Ständigen Ausschuss des Politbüros aufgenommen. Kritiker halten Xi für „zu glatt“. lee[Reuters]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2012)