Der Skandal um Jimmy Savile weitete sich aus. Dem britischen Starmoderator wird hundertfacher sexueller Missbrauch vorgeworfen.
Im Zuge der Ermittlungen wegen mutmaßlichen hundertfachen sexuellen Missbrauchs durch den britischen BBC-Starmoderator Jimmy Savile ist laut Medienberichten am Donnerstag ein weiterer britischer Prominenter festgenommen worden. Es handele sich um den Komiker Freddie Starr, berichteten die BBC und der Sender Sky News.
Die Polizei bestätigte lediglich die Festnahme eines Mannes aus Warwickshire wegen Verdachts eines Sexualvergehens, ohne Namen zu nennen.
Zuvor hatte eine Frau, die nach eigenen Angaben als Minderjährige von Savile missbraucht wurde, Starr vorgeworfen, sie als 14-Jährige in Saviles Garderobe sexuell belästigt zu haben. Der 69-jährige Komiker hatte die Vorwürfe in einem TV-Interview zurückgewiesen.
Scotland Yard hatte kürzlich wegen des Verdachts auf "Missbrauch in noch nie dagewesenem Ausmaß" durch den Fernsehmoderator Savile Ermittlungen eingeleitet. Den Ermittlern zufolge gibt es Hinweise, dass Savile rund 40 Jahre lang Kinder missbrauchte. Die Polizei geht von 300 möglichen Opfern aus. Savile war 2011 im Alter von 84 Jahren gestorben.
Gary Glitter: Gegen Kaution wieder frei
Der Moderator, dessen Markenzeichen seine wilde Frisur und eine dicke Zigarre waren, war aus zahlreichen BBC-Sendungen bekannt und in der Bevölkerung sehr beliebt, bis der Skandal im vergangenen Jahr nach seinem Tod ans Licht kam. Bei seiner Arbeit kam Savile häufig mit Kindern in Kontakt.
Im Zuge des Skandals wurde am vergangenen Wochenende auch der britische Glam-Rock-Star Gary Glitter vorübergehend festgenommen, er kam gegen Kaution wieder frei.
Saviles Nachlass eingefroren
Der Nachlass von Savile wurde unterdessen eingefroren. Die Aufteilung von Saviles Nachlass sei gestoppt worden, teilte sein Nachlassverwalter, die NatWest Bank, am Donnerstag in London mit.
Savile hatte nach seinem Tod im Oktober vergangenen Jahres Berichten zufolge Güter im Wert von 4,3 Millionen Pfund (5,3 Millionen Euro) hinterlassen. Die "Financial Times" berichtete, von diesem Vermögen würden 3,7 Millionen Pfund von NatWest im Interesse von Saviles gemeinnütziger Stiftung verwaltet.
(APA/AFP/sda)