Der Fahrer eines Hummer-Geländewagens hat eine Polizei-Straßensperre durchbrochen und dabei einen Polizisten getötet.
Ein Österreicher, der mit seinem Geländewagen vom Typ Hummer in Ungarn einen Polizisten getötet haben soll, befindet sich wegen seiner Schußverletzungen weiter im Gefängniskrankenhaus im ungarischen Tököl. "Mein Mandant ist weiter auf medizinische Versorgung angewiesen", sagte der Verteidiger des gebürtigen Kärntners heute Montag zur Austria Presse Agentur. Laut Friedrich Schweikert hätte es noch keine offizielle Anhörung seines Mandanten gegeben. Hingegen gab es eine komplette Sachverhaltensschilderung durch den Beschuldigten für die Staatsanwaltschaft. Schweikert bezeichnete den Tathergang als "Unglück und keine vorsätzliche Tat".
Die Verteidiger des Hummer-Fahrers drängen auf eine schnelle Vernehmung ihres Mandanten und warten noch auf die Gutachten der Sachverständigen. Laut ungarischen Medien könnte die Strategie der Verteidiger des Österreichers darin bestehen, daß ihr Mandant die Absicht der Tat leugnet. Wie die Boulevardzeitung "Blikk" (Montagausgabe) spekuliert, könnte sich die Verteidigung weiter auch darauf berufen, daß der Verdächtigte zur Tatzeit unter Drogeneinfluß gestanden haben soll. Angesichts seiner Verletzunge müsse der Verdächtigte wohl im Rollstuhl zum Tataugenschein transportiert werden, schrieb "Blikk".
"Fuß abgerutscht"
Die Erklärung "Mir ist nur der Fuß vom Gaspedal gerutscht", können die Angehörigen des getöteten ungarischen Polizisten nicht akzeptieren. Die Lebensgefährtin erinnerte zugleich daran, daß der Kärtner als Rückfalltäter gelte und hofft auf ein "gerechtes Urteil" des Gerichtes. Der in Salzburg wohnhafte Mann war am 11. Oktober 2012 mit drei Deutschen in vier Geländewagen in Südungarn unterwegs. Im Ort Apatfalva wurden sie wegen Überschreitens der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von zwei Polizisten gestoppt.
Als einer der Beamten die Papiere des Österreichers kontrollieren wollte, raste dieser davon. Eine Zivilstreife nahm die Verfolgung auf und forderte Verstärkung an. Zwei Motorradpolizisten unterstützten ihre Kollegen. Die Beamten versuchten, den Hummer des Österreichers anzuhalten. Dieser unternahm den Berichten zufolge jedoch alles, um die Motorradpolizisten von der Straße zu drängen. Auch die Mitreisenden waren inzwischen weitergefahren. Einer der Polizisten überholte den Flüchtenden und stellte sein Motorrad an einer Kreuzung quer. Alle vier Hummer hielten zunächst davor an. Der Österreicher scherte laut den Angaben der Behörden plötzlich aus und überfuhr den Polizisten mit Vollgas. Dessen Kollegen schossen dem Raser nach, der dabei Schussverletzungen erlitt. Der 34-jährige Motorradpolizist starb.
(APA)