Libyen: Amnesty beklagt Folter von Schwarzafrikanern

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Laut Amnesty haben Schwarzafrikaner in Libyen einen schweren Stand, weil ihnen unterstellt als Söldner für Gaddafi gekämpft zu haben.

Schwarzafrikaner in Libyen sind nach Recherchen von Amnesty International zunehmend willkürlichen Verhaftungen und Folter ausgesetzt. Mit dem Ende des Gaddafi-Regimes im Vorjahr habe sich die Situation der nicht registrierten Ausländer im Land sogar noch verschlechtert. Das geht aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation hervor, der am Dienstag in London vorgestellt wurde. Die Ursachen sieht Amnesty in einem generellen Klima der Gesetzlosigkeit und dem Versagen der Behörden, Rassismus und Ausländerhass zu bekämpfen.

Die Menschenrechtler haben zwischen Mai und September 2012 neun Auffanglager für Flüchtlinge in Libyen besucht. In dieser Zeit seien dort etwa 2700 Ausländer wegen "einwanderungsbezogener Verstöße" festgehalten worden, heißt es weiter. Der Bericht zitiert eine in Tripolis festgehaltene Nigerianerin. Sie erzählt, dass sie geschlagen und mit Elektroschocks gequält worden sei. "Ich habe nichts falsch gemacht. Ich bin nur hierhergekommen, um zu arbeiten. Jetzt bin ich monatelang eingesperrt und weiß nicht, was mit mir passieren wird."

Nach Angaben von Amnesty haben Schwarzafrikaner in Teilen der libyschen Bevölkerung einen schweren Stand, weil ihnen unterstellt wird, während der Rebellion 2011 als Söldner für Gaddafi gekämpft zu haben.

(APA/dpa)

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