Medizinseife – entstanden aus Waschmittel

Medizinseife entstanden Waschmittel
Medizinseife entstanden Waschmittel(c) Erwin Wodicka - wodicka@aon.at (Erwin Wodicka)
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Wasser und Reisewaschmittel brachten einen Arzt dazu, die Marke Sebamed zu gründen.

[Wien/juk] Es war ein gewagtes Experiment, auf das sich der junge Arzt Heinz Maurer einließ: Weil die Haut seiner an Ekzemen leidenden Patienten durch herkömmliche Seife gereizt wurde, badete er sie in Wasser, das mit dem Reisewaschmittel Rei angereichert war. Nach der vierten Badewannenbehandlung ging es den Patienten besser, heißt es. Und dennoch bedurfte es noch einiger Jahre an Forschung, bis der Arzt (der Bruder des Herstellers von Rei in der Tube) 1957 ein medizinisches „Waschstück“ ohne Seife verkaufte.
Das verfügte über einen pH-Wert von 5,5, hielt damit den Säureschutzmantel der Haut intakt – und verkaufte sich schlecht. Der Grund: Maurer hatte das Pflegeprodukt in Anlehnung an das Waschmittel seines Bruders Ri getauft, was dem Absatz nicht besonders zuträglich war. „Kurz bevor ihm die Mittel ausgingen, gelang der Durchbruch unter dem Namen Sebamed“, erzählt Rüdiger Mittendorff, der das deutsche Familienunternehmen Sebapharma heute leitet.

Hauptzielgruppe sind Frauen


Mit medizinischem Duschgel, Hautcremen und Shampoo setzte der Betrieb 2011 weltweit 117,5 Mio. Euro um. Hierzulande agiert das Unternehmen in einer Nische: „Wir setzen in Deutschland 70 Mio. Euro um, in Österreich haben wir noch nicht einmal die Hälfte von sieben Mio. Euro erreicht“, sagte Mittendorff.
Dennoch greift die Zielgruppe (vor allem Frauen zwischen 29 und 49, nicht preissensibel) in Österreich bei medizinischen Pflege-Artikeln offenbar am liebsten zu Sebamed: „Wir sind auch in Österreich Marktführer.“ Der Marktanteil liege bei 32,3 Prozent; der Umsatz sei im ersten Halbjahr 2012 um 12,6 Prozent gewachsen. Zu den Konkurrenten gehören etwa Basis pH oder Savoderm.

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