Sozialbericht: Diakonie warnt vor "Armutsfalle" für Kinder

(c) Clemens Fabry
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Für die Diakonie sind die Zahlen aus dem Sozialbericht "alarmierend". 30.000 Kinder seien auf die Unterstützung der Jugendwohlfahrt angewiesen.

Die Diakonie Österreich warnt in ihrer Adventskampagne vor "Armutsfallen" für Kinder. Die Zahlen im jüngst vorgestellten Sozialbericht seien "alarmierend", sagte Direktor Michael Chalupka am Dienstag in einer Pressekonferenz. Er forderte erneut die rasche und zügige Umsetzung eines bundesweiten Jugendhilfegesetzes, dessen Leistungen zudem bis zum 21. Lebensjahr gelten sollen.

30.000 Kinder und Jugendliche in Österreich seien auf die Unterstützung der Jugendwohlfahrt angewiesen. Mehr als 8000 Jugendliche von 18 bis 24 Jahren hätten keinen Schulabschluss oder Ausbildung, so die Diakonie. "Die Zahlen sind alarmierend und die Entwicklungen sind alarmierend", bezog sich Chalupka auch auf die Ergebnisse des Sozialberichts, der am Montag veröffentlicht worden war.

"Es handelt sich um Zukunftsgeld"

"Investitionen in den sozialen Dienstleistungsbereich lohnen sich auch wirtschaftlich", fordert der Diakoniedirektor nun vor allem die Regierung auf, diesen Bereich nicht zu vernachlässigen. Immerhin handle es sich - besonders in der Krise - um "Zukunftsgeld". Und gerade in Zeiten des "Vorwahlkampfes" sei "auf einmal wieder für verschiedene Dinge" Geld vorhanden. Neben dem Jugendhilfegesetz pocht die Diakonie auch auf eine bundesweit einheitliche Frühförderung.

Wie Kinder und Jugendliche effektiv gefördert werden können, demonstrieren für Chalupka zwei Pilotprojekte mit Unterstützung der Diakonie: "STEEP" ist ein Angebot an Mütter in extremer Armut, welches die Beziehung zum eigenen Kind stärken soll. Die berufsbildende, inklusive "FIT-Schule" beschäftigt sich mit Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen aus dem regulären System gefallen sind.

Die dazugehörige Plakatkampagne "Hoffnungsträger" der Diakonie wirbt mit einem der bekanntesten Symbolen protestantistischen Ursprungs: Zu sehen ist ein zu einem Adventskranz umfunktionierter Rettungsreifen.

(APA)

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