Unterbringung von Asylwerbern: "Plan B ist fertig"

Unterbringung von Asylwerbern:
Unterbringung von Asylwerbern: "Plan B ist fertig" APA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Am Freitag entscheidet sich, ob das Innenministerium Notquartiere errichtet. Vorarlberg und das Burgenland dürften ihre Quoten erfüllen.

VP- Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wird am Freitag entscheiden, ob sie Not-Unterkünfte für Asylwerber zur Entlastung der Erstaufnahmestelle Traiskirchen errichten lässt. Dann läuft nämlich die den Ländern gesetzte Frist zur Bereitstellung zusätzlicher Plätze aus. Sollten bis dahin nicht genug Quartiere vorhanden sein, werden in den säumigen Ländern Flüchtlinge wohl in Containern und Kasernen untergebracht: "Unser Plan B ist fertig", sagte Mikl-Leitner am Montag.

Die Frist Ende November war bei einem Asylgipfel im Oktober festgelegt worden. Die Länder verpflichteten sich bei dieser Aussprache im Kanzleramt, bis dahin ihre Quoten zumindest zu 88 Prozent zu erfüllen - was derzeit nur Wien, Niederösterreich und der Steiermark gelingt.

Zumindest zwei Länder dürften nun dazu kommen. Ihre Experten hätten bestätigt, dass auch Vorarlberg und Burgenland die Vereinbarungen bis 30. November erfüllen werden, erklärte Mikl-Leitner. Dies zeige: "Es geht."

Bei den anderen vier Ländern ist die Ministerin "teils mehr oder weniger optimistisch - auch, was den Willen betrifft, die Menschen vor Obdachlosigkeit zu schützen". Erfüllten sie die Vereinbarung aber bis Ende November nicht, trete unmittelbar Plan B in Kraft. Denn sie höre seit 1,5 Jahren zwar schöne Worte, Ankündigungen seien aber noch keine Lösungen.

"Und jetzt sind die Länder überrascht?"

Dass sich manche Länder nun überrascht geben, dass nun so rasch Unterkünfte gefunden werden müssten, erbost Mikl-Leitner ein wenig. Durch die internationalen Krisen sei der Anstieg der Asylwerberzahlen absehbar gewesen und man habe die Länder auch Woche für Woche darauf hingewiesen. Darüber hinaus verfehlten die Länder die Quote ja nicht erst seit gestern: "Und jetzt sind sie überrascht?"

In der Erstaufnahmestelle Traiskirchen waren bis zuletzt rund 1400 Asylwerber untergebracht und damit gut 900 mehr als zwischen Landeshauptmann Erwin Pröll und der damaligen Innenministerin Maria Fekter vereinbart. Angesichts dessen drohte Pröll sogar mit einer Schließung des Lagers.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Asyl Traiskirchen fordert Ruecktritte
Politik

Asyl: Knotzer fordert Rücktritt "versagender Politiker"

Der Bürgermeister von Traiskirchen fordert den "sofortigen Rücktritt" von Oberösterreichs Landeshauptmann-Vize Ackerl, der Salzburger Landesrätin Widmann "und wie sie auch alle heißen mögen".
Protestcamp MiklLeitner gegen linken
Politik

Protestcamp: Mikl-Leitner gegen "linken Aktionismus"

Die VP-Innenministerin hat kein Verständnis, dass linke Aktivisten aus Deutschland in Wien Asylwerber "instrumentalisieren".
Asyl: Josef Hader und Ute Bock besuchen Protest-Camp
Politik

Asyl: Josef Hader und Ute Bock besuchen Protest-Camp

Die Bewohner wollen das Zeltlager vor der Wiener Votivkirche erst räumen, wenn ihre Forderungen erfüllt sind. Flüchtlingshelferin Bock und Kabarettist Hader unterstützen sie.
Asyl Erste KasernenQuartiere zeichnen
Politik

Asyl: Erste Kasernen-Quartiere zeichnen sich ab

Die Bekanntgabe der neuen Quartiere für Asylanten steht bevor. Als Kandidaten gelten eine Kaserne in Linz-Ebelsberg, eine in Krumpendorf und eine an Red Bull verkaufte Kaserne in Salzburg.
70 Asylwerber verbrachten Nacht in "Protestcamp"
Politik

Wien: 70 Asylwerber verbrachten Nacht in "Protestcamp"

Die Demonstranten waren von Traiskirchen aus aufgebrochen. Es gab keine Zwischenfälle. Vor der Votivkirche wurden die Zelte aufgeschlagen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.