Zwei in Syrien verletzte Soldaten zurück in Österreich

Bundesheersoldaten
Bundesheersoldaten(c) APA HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Vier Bundesheer-Soldaten der UN-Friedenstruppe am Golan wurden
auf dem Weg zum Flughafen in Damaskus verletzt. Zwei werden noch in Israel behandelt.

Zwei österreichische Soldaten, die in Syrien verletzt wurden, sind Freitagfrüh gemeinsam mit ihren Kameraden in Österreich eingetroffen. Die durch Splitter Verletzten sollen in das Garnisonslager Götzendorf verlegt und dort medizinisch untersucht und psychologisch betreut werden. 

Zwei weitere Bundesheer-Soldaten bleiben vorerst zur Behandlung in Israel. Ein 53-jährige Vizeleutnant aus dem Burgenland, der einen Steckschuss an der Schulter erlitt, sowie ein 25-jährige Korporal aus der Steiermark, der am Arm angeschossen wurde, befinden sich in einem Spital in Hafia - "das beste Spital dieser Welt, was Schussverletzungen betrifft", wie das Verteidigungsministerium in Wien mitteilte. Anfang nächster Woche werde beurteilt, ob die Soldaten nach Österreich ausgeflogen werden. Beiden gehe es gut, sie seien stabil. Es bestehe keine Lebensgefahr.

Die 88-köpfige Truppe der internationalen Schutztruppe UNDOF war am Donnerstag auf dem Rückweg von ihrem Einsatz von den Golanhöhen am Weg zum Flughafen in Damaskus von Bewaffneten attackiert worden. Wer auf die österreichischen Soldaten geschossen hat, ist noch unklar.

Am Freitag sollen weitere Bundesheertruppen von Damaskus aus auf den Golan geschickt werden. 70 Soldaten, die das kommende halbe Jahr an der entmilitarisierten Zone stationiert sein sollen, werden vom Flughafen plangemäß am Landweg zu ihrem Einsatzort gebracht. Derzeit gebe es "keine konkrete Bedrohung", erklärte Bauer. Sicherheitshalber würden die Soldaten aber in "gehärteten Fahrzeugen" aus den Bereich des Flughafens transportiert, die auf eine bestimmte Distanz Munition abhielten.

"Ernstes Risiko"

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sieht nach dem Angriff auf die Soldaten ein "ernstes Risiko" für die Schutztruppe am Golan. Von den Vereinten Nationen hieß es, Ban sei tief besorgt über den Verlauf den Konfliktes in Syrien. Die Sicherheit der Soldaten unter ihrem Mandat sei für die UNO von höchster Priorität.

Syrische Rebellen hatten sich am Donnerstag Kämpfe mit Regimetruppen in der Nähe von Damaskus geliefert. Dabei wurde nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zeitweise die Verbindung zum internationalen Flughafen der syrischen Hauptstadt abgeschnitten. Rebellenkämpfer sagten, es seien Mörsergranaten auf die Landebahn des Flughafens geschossen worden. Es gebe Kämpfe weniger als einen Kilometer entfernt vom Kontrollturm. Das syrische Informationsministerium teilte mit, die Autobahn zum Flughafen sei von "Terroristen" befreit worden, der Flughafen sei in Betrieb. Von EU-Diplomaten heißt es, der Bürgerkrieg spitze sich zunehmend auch in der Gegend um Damaskus zu.

Bereits am Freitag sollen weitere Bundesheertruppen von Damaskus aus auf den Golan geschickt werden. 70 Soldaten, die das kommende halbe Jahr an der entmilitarisierten Zone stationiert sein sollen, befinden sich derzeit im Flughafen und werden plangemäß am Landweg zu ihrem Einsatzort gebracht, sagte Bundesheer-Sprecher Dietmar Rust in der Nacht auf Freitag. Österreicher überwacht als Teil der internationalen Mission UNDOF die entmilitarisierte Zone zwischen Syrien und dem von Israel besetzten Golan.

(APA)

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