dayli treibt Expansion an

Dayli
Dayli APA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Handel. Investor Rudolf Haberleitner will in Deutschland bis zu 600 frühere Schlecker-Läden wieder aufsperren.

Düsseldorf/Wien/Ag. Das Handelskonzept dayli geht in den Export. Nachdem Investor Rudolf Haberleitner im Juli knapp 1400 Schlecker-Filialen in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg gekauft und auf den neuen Namen umgestellt hat, will er im nächsten Jahr den deutschen Drogeriehandel erobern.

Der Investor ist mit dem Private Equity Fonds TAP 09 Hälfte-Eigentümer von dayli, die andere Hälfte hält der Glücksspielkonzern Novomatic. Er plant im kommenden Jahr mehr als 600 der zuletzt 5000 Schlecker-Standorte in Deutschland als dayli-Shop zu reaktivieren. Die Filialen wurden geschlossen, als die deutsche Schlecker-Gesellschaft im Juni aufgelöst wurde. „Wir haben bereits 484 Ex-Schlecker-Filialen in Süddeutschland (...) ausgewählt und können die Standorte wieder beleben“, sagte Haberleitner zu „Handelsblatt online“. Er verhandle auch noch über Standorte in Berlin, Brandenburg und Thüringen. Abhängig von der Geschwindigkeit der Expansion soll dayli 2013 bis zu 3000 Mitarbeiter in Deutschland beschäftigen. (2850 Mitarbeiter sind es hierzulande). Ähnlich wie in Österreich sieht der Investor in Deutschland Bedarf an Nahversorgern. Die dayli-Geschäfte sollen im Grunde zwar Drogeriefachmärkte bleiben, jedoch durch einige Lebensmittel, Dienstleistungen und ein Homeshopping-Terminal im Geschäft aufgewertet werden.

Umsätze in Österreich steigen

In Österreich, wo dayli rund 900 Filialen betreibt, will Haberleitner das neue Konzept bis Ende 2013 umgesetzt haben. Die Sanierung des von der Insolvenz der deutschen Mutter angeschlagenen Unternehmens schreitet voran, wie der Investor ausführt. „Als wir die Geschäfte am 1. August übernommen haben, lagen die Tagesumsätze im Schnitt bei 320.000 Euro.“ Jedoch seien die Regale damals wegen Lieferproblemen nur zu einem Drittel gefüllt gewesen. „Heute liegen wir beim Umsatz schon wieder über 700.000 Euro. Es ist irrsinnig kompliziert gewesen, die Regale wieder voll zu kriegen, und es gibt immer noch kleinere Lücken.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.12.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Dayli-Filiale
International

Wiener will 600 deutsche Schlecker-Filialen reaktivieren

Investor Rudolf Haberleitner hat mit seinem "Dayli"-Konzept in Österreich nicht genug. Nun will er ehemalige deutsche Schlecker-Filialen übernehmen.
Österreich

Novomatic sichert sich die Hälfte von Dayli

Der Glückspielkonzern zeigt sich vom neuen Nahversorgerkonzept überzeugt und steigt mit 50 Prozent beim Schlecker-Nachfolger ein. Die Restrukturierung soll abgeschlossen und die Expansion forciert werden.
INTERVIEW MIT TAP 09-CHEF HABERLEITER
Österreich

Dayli plant "Einkaufszentren mit über 50.000 Produkten"

In bis zu 150 Filialen wird eine Postpartnerschaft angestrebt. Leihwagen sind ebenfalls im Angebot. Bald wird Dayli auch Lebensmittel verkaufen.
Logo von Dayli
Österreich

Dayli-Konzept: Skepsis bei Kreditversicherern

Der Leistungsmix, den Schlecker-Nachfolger Dayli anbietet, könnte zu groß für die vorhandenen Verkaufsflächen sein, fürchtet ein Kreditversicherer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.