Ein Stimmzettel mit "Nein" sei auf der Straße gefunden worden. Friedensnobelpreisträger ElBaradei wirft den Muslimbrüdern vor, sie bedienten sich der gleichen Praktiken wie einst Diktator Hosni Mubarak.
Nach der ersten Runde des Verfassungsreferendums in Ägypten mehren sich die Berichte über Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung. Die unabhängige ägyptische Tageszeitung "Al-Shorouk" berichtete auf ihrer Website am Mittwoch, im Kairoer Stadtteil Schubra sei auf der Straße ein Stimmzettel gefunden worden, auf dem "Nein" angekreuzt war.
Friedensnobelpreisträger Mohammed ElBaradei warf den Muslimbrüdern in einem Interview des Magazins "Foreign Policy" vor, sie bedienten sich der gleichen Praktiken wie einst Präsident Hosni Mubarak. Er sagte: "Der einzige Unterschied ist, sie tragen Bärte".
Auslands-Ägypter pro Verfassung
Die im Ausland lebenden Ägypter stimmten nach offiziellen Zahlen des Außenminister mehrheitlich für die Verfassung. Dabei zeichnet sich ein klarer Trend ab: Die ägyptischen Gastarbeiter in den islamisch-konservativen Golfstaaten stimmten fast alle für den von Islamisten erarbeiteten Verfassungsentwurf. Die meisten Ägypter in den USA und in Europa stimmten mit "Nein".
In Deutschland haben die Islamisten jedoch relativ viele Anhänger. Während in Washington 1682 von 2374 Wählern gegen die Verfassung stimmten, machten in Deutschland immerhin 533 der insgesamt 1250 Wähler ihr Kreuzchen beim "Ja".
(APA/dpa)