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USA: Waffenlobby NRA will Schulen mit Waffen schützen

Waffenlobby will Schulen Waffen
(c) AP (Evan Vucci)
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"Das einzige, was einen schlechten Menschen mit einer Waffe stoppt, ist ein guter Mensch mit einer Waffe", sagt NRA-Vizechef Wayne LaPierre.

Die US-Waffenlobby tritt eine Woche nach dem Amoklauf an einer Volksschule mit 27 Toten für einen bewaffneten Schutz von Schulen ein. Das sagte der Vizechef der zuletzt unter Druck geratenen mächtigen "National Rifle Association" (NRA), Wayne LaPierre, am Freitag in Washington bei der Pressekonferenz. Die NRA machte Medien und sogenannte Ballerspiele für die Tat mitverantwortlich. Sie selbst sei bereit, beim Training für entsprechende Programme zum Schutz von Schulkindern mitzuhelfen. Für Sicherheit an den Schulen müssten bewaffnete Polizisten sorgen.

LaPierre wandte sich gegen strengere Gesetze zum Erwerb von Schusswaffen in den USA. Solche Gesetze würden nichts bringen. "Das einzige, was einen schlechten Menschen mit einer Waffe stoppt, ist ein guter Mensch mit einer Waffe", so LaPierre weiter. Bei dem Presseauftritt, wo Journalisten keine Fragen stellen durften, kam es zu einem Zwischenfall. Ein Mann hielt ein Spruchband mit den Worten "Die NRA tötet unsere Kinder" vor den Sprecher. Andere Demonstranten riefen: "Die NRA hat Blut an den Händen" und "Stoppt jetzt den Verkauf von Sturmgewehren."

Obama: "Es reicht"

Indes rief US-Präsident Barck Obama die Befürworter schärferer Waffengesetze auf, den Druck auf die Abgeordneten aufrechterhalten. "Rufen Sie Ihre Kongressvertreter so oft wie nötig an, bekennen Sie Farbe und sagen Sie im Namen unser aller Kinder: 'Es reicht'." Der Präsident will den Kongress dazu bewegen, den Verkauf von Sturmgewehren zu verbieten sowie den bisher weitgehend unkontrollierten Handel mit Waffen auf einschlägigen Messen strenger zu kontrollieren. Obamas Regierungsmannschaft soll die Reformvorschläge noch im Januar vorlegen.

Der US-Bundesstaat Ohio hat seine Waffengesetze übrigens schon geändert - und sie weiter liberalisiert. So werden Waffenbesitzer künftig nur noch beim Erwerb einer Lizenz geprüft, nicht mehr bei deren Verlängerung. Außerdem dürfen Waffen verdeckt an mehr Plätzen getragen werden - selbst in der Garage des regionalen Parlaments in der Hauptstadt Columbus. Die Gesetzesänderung war allerdings lange vor dem Amoklauf angestoßen worden.

Amoklauf mit 27 Toten

Am Freitag der vergangenen Woche hatte der Amokläufer Adam Lanza zunächst seine Mutter erschossen, bevor er in die Volksschule eindrang. Dort tötete er sechs Frauen und 20 Kinder. Die ältesten Schüler waren gerade sieben, der jüngste war drei Wochen zuvor sechs geworden. Als die Polizei anrückte, erschoss sich der Täter.

(APA/dpa)