Die Spuren der Donauländer in Wien

Spuren Donaulaender Wien
Spuren Donaulaender Wien(c) Clemens Fabry
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Einst Herz der Donaumonarchie, finden sich heute noch viele, teils auf den ersten Blick nicht sichtbare Spuren der Donauländer in Wien. Die "Presse am Sonntag" hat sich auf die Spurensuche begeben.

Die Donau: über 2800 Kilometer lang, teilweise reguliert, teilweise naturbelassen, in manchen Abschnitten breit, in anderen tief, insgesamt ganz und gar nicht blau, dafür aber ein verbindendes Element von insgesamt zehn Staaten. Viel besungen, viel beschrieben, und das in allen möglichen Sprachen. Die Donau ist mehr als ein Fluss. Sie war und ist sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Transportweg, Überbringer guter Waren, schlechter Nachrichten und umgekehrt.

Am besten lässt sich die Verwebung der Donauländer ineinander mit einem (historischen) Blick auf Wien, Herz der Donaumonarchie, feststellen. Hier haben so gut wie alle Länder Spuren hinterlassen, manche sichtbar, manche unsichtbar, in jedem Fall aber auf irgendeine Art und Weise bedeutend für die Geschichte der Stadt. In diesem Sinne hat sich die „Presse am Sonntag!“ auf eine internationale Spurensuche in Wien begeben. Dieser Artikel stellt den Auftakt für eine Serie mit dem Titel „Donautour“ dar, die ab Jänner alle zwei bis drei Wochen erscheinen wird.

Wir begeben uns mit finanzieller Unterstützung der Stadt Wien auf die Reise: Von der Ursprungsquelle bis ins Donaudelta suchen und finden wir die Geschichten jener Menschen, denen die Donau kulturelle Inspiration liefert, ihre Einnahmen sichert, ihnen ein Naherholungsgebiet bietet – oder zu ihrem Leidwesen auch nicht. Wir wollen nachzeichnen, warum Deutschland, Rumänien und alle Länder dazwischen mehr verbindet, als auf den ersten Blick ersichtlich. Und vor allem: Wir wollen wissen, was wir, Wien speziell und Österreich allgemein, mit diesen Ländern gemein haben.

Grenzen erweitern. Die Wahl fällt nicht zufällig auf das Thema Donau. Die Wahrheit ist: Was wurde nicht schon über, in und um den Fluss geschrieben? Denn das Begreifen und Betasten des Donauraumes als ein Gebiet, das nicht einheitlich ist, aber zeitweise die Vergangenheit miteinander teilt, ist nicht neu, aber in den vergangenen Jahren wieder verstärkt in den Mittelpunkt gerückt.

Die Europäische Union hat eine eigens konzipierte Strategie für den Donauraum vereinbart, die Länder selbst arbeiten auf unterschiedlichen Ebenen – frei nach dem Motto „Donau verbindet“ – eng miteinander. Hier fallen vor allem die Städte an der Donau auf: Ulm, Wien, Bratislava, Budapest, Belgrad usw. Der Blick auf den Donauraum als ein Ganzes ermöglicht uns aber auch, die uns bekannten EU-Grenzen zumindest in Gedanken auszuweiten.

(c) Die Presse / HR

Die Ärzte der Deutschen

Wien, Alsergrund, Altes AKH. Wien, Mitte des 18. Jahrhunderts: Es war Kaiserin Maria Theresia, die eine medizinische Klinik in Wien gründen ließ. Im folgenden Jahrhundert konnte sich die Wiener Medizinische Schule einen Namen machen; 1784 ließ der Nachfolger Maria Theresias, Joseph II., das bereits bestehende „Großarmen und Invalidenhaus“ in das Allgemeine Krankenhaus umwandeln (heute befindet sich hier der Uni-Campus).

Die Wiener Medizinische Schule war (wiewohl hier viele Ärzte aus Österreich tätig waren) sehr „international“. Neben Medizinern aus Böhmen wurden auch namhafte Ärzte aus Deutschland nach Wien geholt. Anton von Störck aus Oberschwaben war der Leibarzt Maria Theresias; Maximilian Stoll aus Baden-Württemberg war einer der ersten Leiter der Klinik der Monarchin. Er war federführend bei der Entwicklung einer „Krankenakte“, der peniblen Aufzeichnung des Krankheitsverlaufes. Johann Peter Frank aus Rheinland-Pfalz (die Einführung des Faches Hygiene während der Ausbildung geht auf ihn zurück) modernisierte das alte AKH, während Johann Lukas Boër aus Bayern hier die Geburtshilfeabteilung aufbaute. Aus dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern stammte Theodor Billroth. Er war im alten AKH tätig, forschte aber auch an der Universität. Billroth ist ein Pionier der modernen Chirurgie: Er war der Erste, der einem Krebspatienten erfolgreich einen Teil des Magens entfernte (Magenresektion).

Die Flucht der Ungarn

Wien, Donaustadt, Maurichgasse. Es gibt sie nicht mehr, die Erzherzog-Carl-Kaserne in der Maurichgasse, hier befindet sich nun der Wohnpark Erzherzog Carl. Für viele ungarische Flüchtlinge hatte die Kaserne aber eine große Bedeutung: Sie wurden nach ihrer Flucht aus Ungarn hier untergebracht und versorgt.

Das Jahr 1956 war für beide Länder nervenaufreibend. Österreich hatte gerade einmal ein Jahr zuvor den Staatsvertrag unterschrieben, die Nachwehen des Zweiten Weltkrieges waren deutlich spürbar – und in Ungarn beantworteten sowjetische Panzer den Volksaufstand gegen das kommunistische Regime. Rund 180.000 Ungarn flohen nach Österreich; die Flüchtlingshilfe verlief vorbildlich. Flüchtlinge berichteten davon, dass ihnen sofort Zahnbürsten und Taschentücher zur Verfügung gestellt wurden, Unterkunft freilich auch; man habe von wildfremden Menschen auf der Straße Kuchen in die Hand gedrückt bekommen. Die Erinnerung an die nachbarschaftliche Hilfe – siehe die Bezeichnung der Ungarn als „Schwager“ Österreichs, die gemeinsame Geschichte zu Zeiten der Monarchie – ist bei beiden Völkern fest verankert. Was nicht heißen soll, dass die Hilfe keine Grenzen kannte. So meinte der damalige Verteidigungsminister, Ferdinand Graf: „Ich warne aber davor, dass wir, ich will nicht grausam sein, die Wohnungen zu wohnlich einrichten, denn sonst kriegen wir die Leute, und besonders manche, nicht mehr weg.“

Das Gemüse der Kroaten

Wien, Neubau, Spittelberg. Ihre Geschichte ist weitgehend bekannt: die der Burgenlandkroaten nämlich, die im 16. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes angesiedelt worden sind. Durch ihren Zuzug sollte das durch die Türkenkriege verwahrloste Land wieder belebt werden.

Weniger bekannt (und kaum erforscht) ist die Geschichte jener Burgenlandkroaten, die über das Marchfeld weiter nach Wien gezogen sind. In zeitgenössischen Berichten ist vom „Krowotendörfel“ die Rede, das sich im Raum Spittelberg (Neubau) befunden hat. Wie viele kroatische Familien ab der Mitte des 16. Jahrhunderts hier gelebt haben, lässt sich kaum feststellen. Nur so viel: Die meisten waren Gemüsehändler auf den Wiener Märkten. Das Krowotendörfel selbst bestand nicht lange; es wurde während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 zerstört. Eine zweite Emigrationswelle der Burgenlandkroaten nach Wien fand nach der Eingliederung des Burgenlandes in Österreich statt (1921). Acht Jahre später lebten rund 5000 Burgenlandkroaten in Wien.

Im Übrigen waren die sogenannten „Holzwarenkrawaten“ oder „Zwiefl-Krawaten“, die um die Jahrhundertwende mit ihren Waren von Tür zu Tür zogen, zumeist gar keine Kroaten. Sie stammten aus Trenčin in der Slowakei. Auch der wandernde „Rastlbinder“ kam meist aus dieser Gegend. Seine Beschäftigung: Er flickte und reparierte kaputtes Blechgeschirr.

Die Schrift der Serben

Wien, Landstraße, Marokkanergasse. Bevor Vuk Stefanović Karadžić (1787–1864) im Jahr 1813 nach Wien flüchtete, hatte er sich am Ersten und Zweiten Serbischen Aufstand gegen die Osmanische Herrschaft beteiligt; sie wurden beide von den Osmanen niedergeschlagen. Und bevor Karadžić mit den Größen seiner Zeit – Johann Wolfgang Goethe, den Gebrüdern Grimm, Leopold Ranke (Historiker) – Bekanntschaft machte, hatte er die serbische Sprache reformiert, eine Sammlung serbischer Volkslieder herausgegeben (von denen sich beispielsweise Goethe beeindruckt zeigte) und das Neue Testament in das Serbische übersetzt. Und das alles in Wien: Karadžić lebte und wirkte in der Marokkanergasse 3 im dritten Wiener Gemeindebezirk.

Karadžić hat die von den Serben gesprochene, slawenoserbische Sprache mit lateinischen Buchstaben grammatikalisch aufgearbeitet und die kyrillischen Buchstaben eingeführt. Demnach hat die serbische Sprache 30 Buchstaben; für sechs davon gab es kein kyrillisches Pendant, sie wurden von Karadžić kreiert. Gleichzeitig ließ er 18 veraltete und nicht mehr verwendete Buchstaben weg. Die Reformen wurden in Serbien nicht auf Anhieb gutgeheißen, Widerstand gab es auch vonseiten der Kirche. Erst vier Jahre nach Karadžićs Tod wurde sein Alphabet in Serbien eingeführt. Er selbst wurde auf dem St. Marxer Friedhof begraben, ehe seine sterblichen Überreste nach Belgrad überführt wurden.

Das Kreuz der Rumänen

Wien, Meidling, Arnsburggasse. Ein christlicher Herrscher in der osmanischen Armee: Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 kämpfte der aus der Walachei im heutigen Rumänien stammende Fürst Şerban I. Cantacuzino an der Seite des Sultans; der Fürst ließ sich im heutigen Meidlinger Gebiet nieder. Vom nahe gelegenen Wald („Gatterhölzl“) beschaffte die Osmanische Armee Holz für die Laufgräben, Cantacuzino ließ sich daraus auch ein Kreuz bauen und feierte täglich die heilige Messe.

Nach der gescheiterten Belagerung ließ Cantacuzino das Kreuz vergraben. Nur ein Jahr später wurde es gefunden und aufgestellt, auch eine Kapelle wurde errichtet. Die Namen erinnern an die Vergangenheit: Moldauer Kreuz und Türkenkapelle. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Kruzifix allerdings gestohlen, es soll sich in einem slowenischen Schloss befinden. Später wurde rund um die Kapelle der Gemeindebau Am Tivoli errichtet, noch später, in den 1950er-Jahren, wurde in unmittelbarer Nachbarschaft die Kirche Gatterhölzl erbaut. In der Kapelle befindet sich übrigens eine Kopie des Originalkreuzes – und gleich daneben eine Büste Cantacuzinos. Ein Denkmal für einen Kämpfer der gegnerischen Armee? Ja, denn Cantacuzino ließ der christlichen Armee Informationen über die osmanischen Truppen zukommen und trug so zum Sieg des christlichen Heeres bei.

Die Gärten der Bulgaren

Wien, Donaustadt, Lobau. Die Paprika der bulgarischen Gärtner waren äußerst beliebt. Überhaupt waren es die Bulgaren, die die Paprika in die Wiener Märkte erfolgreich eingeführt haben. Um die Jahrhundertwende und vor allem während der Zwischenkriegszeit waren viele Gärtner aus Bulgarien in Wien (und anderen österreichischen Städten) tätig. Die meisten kamen um die Jahrhundertwende und während der Balkankriege (1912–1913). Hier haben sie sich in Genossenschaften („Zadrugas“) organisiert, der Gewinn wurde untereinander aufgeteilt. Im Gegensatz zu den Wiener Gärtnern, die händisch das Gemüse bewässerten, hatten die Bulgaren ein „technisches“ Bewässerungssystem mit Rinnen im Schachbrettmuster. Ihr Erfolg war den Wiener Gärtnern ein Dorn im Auge; schließlich ging es so weit, dass während der Zeit des Austrofaschismus den bulgarischen Gärtnern der Zugang zu den Wiener Märkten verboten wurde. Zu dieser Zeit existierte eine bulgarische Ansiedlung in der Lobau.

Den Zeitgenossen sind die traditionsbewussten Gärtner aufgrund ihrer bunten Trachten aufgefallen. So heißt es in einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1894: „Die Frauen und Mädchen mit sackartigen Hosen, darüber Hemd und eventuell bunt ausgenähte, lange Jacken, sehen unter dem Drucke harter Arbeit reizlos aus. Doch verstehen sie mit den enggestützten Äuglein aus den starken Backenknochen fast kokett zu blinzeln.“

Der Kampf der Moldawier

Wien, Innere Stadt, Opernring. Die Spuren der Republik Moldau sind in Wien mit der Lupe zu suchen. Tatsächlich ist die zeitgenössische Diaspora aus der Republik Moldau überschaubar: Rund 1500 leben in Österreich, die meisten davon in Wien. Eine Moldawierin ist an einem prominenten Standort zu finden: in der Staatsoper. Hier wirkt die 25-jährige Sopranistin Valentina Naforniţă; vor rund einem Jahr gab sie ihr Debüt als Papagena in der „Zauberflöte“.

In politischer Hinsicht ist Wien für die Republik Moldau sehr wohl bedeutend. Seit dem Zerfall der Sowjetunion kämpft Moldau mit der abtrünnigen Provinz Transnistrien, die eigentlich zu Moldau gehört, aber eine eigene Regierung stellt. Dem bewaffneten Kampf im Jahr 1992 folgte eine Eiszeit-Stimmung, die bis heute anhält. Moldau wird gemeinhin als das Armenhaus Europas bezeichnet, Transnistrien ist industrialisierter und wirtschaftlich besser aufgestellt. Bisher blieben die Gespräche zwischen den Regionen ergebnislos; überhaupt fanden sie jahrelang gar nicht statt. Erst Ende des Jahres 2010 wurde kolportiert, dass Vertreter der Republik und Transnistrien bereit sind, über die Zukunft dieser Region zu diskutieren: in Wien. An den „Wiener Gesprächen“ beteiligten sich auch Russland, die Ukraine sowie Vertreter der OSZE, EU und den USA.

Zwar wurden die Gespräche auch heuer fortgesetzt, eine Lösung ist einstweilen nicht in Sicht.

Der Intellekt der Ukrainer

Wien, Leopoldstadt. Das Jahr 1848: Es rumort im Bauch der Donaumonarchie. Die (gescheiterte) Revolution dieses Jahres und der Erste Weltkrieg einige Jahrzehnte später führten zu einer Emigrationswelle galizischer und bukowinischer Juden in die Hauptstadt der Monarchie. Hier leben sie meist in der Leopoldstadt, in bitterer Armut, während der Antisemitismus erschreckend schnell wächst.

Andere Juden aus dem Gebiet der heutigen Ukraine kommen zum Studium nach Wien. Viele von ihnen haben hier intellektuell gewirkt und nachhaltige Spuren hinterlassen. Der Schriftsteller Joseph Roth (geboren in Brody) kam 1914 zum Studium nach Wien, wo er sich ein Zimmer in der Leopoldstadt nahm. Im zweiten Bezirk befindet sich auch der Manès-Sperber-Park; der Schriftsteller und Philosoph (geboren in Zabłotów) flüchtete während des Ersten Weltkrieges nach Wien. Ebenfalls in der Leopoldstadt hat der Architekt und Zionist Oskar Marmorek (geboren in Pieskowa Skała) den Nestroyhof gebaut. Der DNA-Forscher Erwin Chargaff und der Lyriker Paul Celan wurden beide in Czernowitz geboren – und beide kamen bzw. flüchteten nach Wien. Wobei Celan nicht lange blieb. Im Jahr 1948 erschien hier sein erster Gedichtband („Der Sand aus den Urnen“), im selben Jahr lernte er seine Geliebte Ingeborg Bachmann kennen, ehe er nach Paris übersiedelte. Die Namensliste ließe sich mühelos fortsetzen.

Die Arbeit der "Cechoslaven"

Wien, Favoriten, Lehmgasse. Frauen fassten freilich mit an. „Die Handlanger und Maurer bei allen hiesigen Bauten sind Čechoslaven“, beschreibt ein Zeitgenosse Ende des 19. Jahrhunderts die Wiener Baustellen, „es giebt auch weibliche Handlanger.“ Bilder zeugen davon, wie Frauen als Tagelöhner Töpfe voller Kalk auf ihren Köpfen schleppten. Frauen wie Männer – sie waren Emigranten aus den heutigen Gebieten der Slowakei und Tschechien.

Wie viele Slowaken ab dem Ende des 18.Jahrhunderts in die Hauptstadt der Monarchie gekommen sind, lässt sich nicht genau sagen; sie wurden zunächst mit den Ungarn statistisch erfasst. Die slowakischen Hausierer in Wien wurden überhaupt Kroaten genannt (siehe auch Kroatien). Um 1900 lebte rund eine halbe Million Menschen aus Böhmen und Mähren in Wien. In den Ziegelfabriken – wie beispielsweise am Wienerberg in Favoriten – stellten sie die Mehrzahl der Arbeiter. Ein 15-Stunden-Tag in der Fabrik, sieben Tage die Woche, die Unterbringung in Elendsquartieren, ausbeuterische Firmenleiter: Es war Viktor Adler, der Gründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der das Elend der Wienerberger Arbeiter „aufdeckte“ und mit seinen Zeitungsartikeln die Öffentlichkeit informierte.

Die meisten Arbeiter aus Böhmen und Mähren (gemeinhin – und abschätzig – „Ziegelbehm“ genannt) lebten in Favoriten, wo die tschechische Sprache bisweilen als Lingua franca durchging (wohlhabendere Zuwanderer aus diesen Ländern wohnten denn auch in „besseren“ Bezirken). Die Gründe für eine Ansiedlung in Wien können in den ökonomischen und sozialen Umständen in Böhmen und Mähren geortet werden; Wien als Hauptstadt bot freilich mehr Arbeitsmöglichkeiten an als die ländliche Gegend. Neben der Ziegelfabrik waren Tschechen und Slowaken auch im handwerklichen Gewerbe tätig (Schuster), Frauen und Mädchen arbeiteten als Dienstpersonal („böhmisches Dienstmädchen“).

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Tschechoslowakei zogen viele Tschechen und Slowaken zurück. Tschechische bzw. slowakische Spuren sind in Wien freilich reichlich vorhanden. Man werfe nur einen Blick in das Wiener Telefonbuch: Viele Nachnamen haben – noch deutlich erkennbar – tschechischen und slowakischen Ursprung. Man denke aber auch an den Böhmischen Prater – und auch die Lehmgasse in Favoriten erinnert an die Ziegelfabrik-Vergangenheit dieser Gegend.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2012)

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