Mann erschoss in der Schweiz drei Menschen

Die Polizei in der Nähe des Tatorts im Schweizer Ort Daillon.
Die Polizei in der Nähe des Tatorts im Schweizer Ort Daillon.(c) REUTERS (DENIS BALIBOUSE)
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Der Täter wurde verletzt festgenommen. Der etwa 30-Jährige hatte zwei Waffen und war in psychiatrischer Behandlung.

Ein Einwohner des 400-Einwohner-Dorfes Daillon im Schweizer Kanton Wallis hat am Mittwochabend ein Blutbad angerichtet. Der 33-Jährige erschoss drei Frauen und verletzte zwei Männer. Der Schütze wurde von der Polizei angeschossen und befindet sich schwer verletzt im Spital.

Die drei getöteten Frauen im Alter von 32, 54 und 79 Jahren wurden von mehreren Schüssen am Kopf und an der Brust getroffen. Sie verstarben noch am Tatort. Die drei getöteten Frauen wohnten alle in Daillon. Die beiden verletzten Männer sind 33 und 63 Jahre alt. Auch sie leben in Daillon.

Die getötete 32-jährige Frau sowie der schwer am Becken verletzte 33-jährige Mann waren ein Paar. Die Frau hinterlässt kleine Kinder. Der 32-Jährige befindet sich auf der Intensivstation. Der 63-Jährige wurde an der Schulter verletzt und ebenfalls ins Spital gebracht.

Etwa 20 Schüsse abgegeben

Die Angehörigen der betroffenen Familien werden psychologisch betreut. Der Schütze gab ungefähr 20 Schüsse ab, bevor die sofort ausgerückte Sondereinheit der Polizei ihn unter dem Einsatz ihrer Schusswaffen stoppte. Der Schütze wurde am Brustkorb gravierend verletzt und befindet sich auf der Intensivstation. Ob er auch Schüsse in Richtung der Ordnungskräfte abgegeben hatte, ist noch unklar, wie Staatsanwältin Catherine Seppey am Donnerstag sagte.

Dies soll die zum Polizeieinsatz eröffnete Untersuchung zeigen. Gemäß der Staatsanwältin hätte der Schütze wohl weiter geschossen, wenn ihn die Polizei nicht gestoppt hätte. Die Polizei war am Mittwoch um 20.50 Uhr informiert worden, dass ein Mann auf die Bewohner des Dorfes schieße. Sofort begaben sich mehrere Patrouillen sowie eine Spezialeinheit zum Tatort. Die am Einsatz beteiligten Polizisten blieben unverletzt.

Schütze war in psychiatrischer Behandlung

Gemäß ersten Ermittlungen hatte der Täter zuerst aus seiner Wohnung auf Menschen geschossen, die sich direkt vor seinem Haus befanden. Zudem richtete er die Waffe auf Fenster von anderen Gebäuden. Anschließend verließ er die Wohnung und trat auf die Straße vor dem Haus. Nicht bestätigt wurden Berichte, wonach der Schütze stark betrunken gewesen sei.

Der Schütze war im Jahr 2005 von der Familie, medizinischen Fachleuten und der Polizei in die Psychiatrie eingeliefert worden. Die Staatsanwalt erhielt laut Seppey noch keinen Zugang zu diesem Dossier. Die Gründe für die Einlieferung seien deshalb unklar. Damals wurden seine Waffen beschlagnahmt und zerstört.

Laut Waffenregister kein Waffenbesitzer

Trotz dieser vorbeugenden Maßnahme verfügte der Mann bei der Bluttat über einen historischen Armee-Karabiner und eine Schrotflinte. Woher der Schütze diese Waffen hatte, ist nicht bekannt. Gemäß Waffenregister besitzt er keine Waffen.

Ebenfalls noch im Dunkeln liegt das Motiv des 33-Jährigen, wie Staatsanwältin Seppey festhielt. Sein Gesundheitszustand erlaubte noch keine Befragung. Der Täter stand unter Vormundschaft und geht keiner geregelten Arbeit nach. Er war bisher wegen Konsums von Marihuana aktenkundig.

(APA/sda)

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