Problem-BER erlegt Bürgermeister

Pharaonischer Machbarkeitswahn ist für einen Bauherrn ein schlechtes Rezept.

Kennen Sie den? Wird in Berlin ein Flughafen eröffnet... Das Lachen ist vielen im Zusammenhang mit dem Problem-Airport Berlin-Brandenburg (BER) freilich längst vergangen: Den Steuerzahlern wegen explodierender Kosten, ebenso Airlines und Bahn, die bereits Schadensummen berechnen. Erfahrene Bauingenieure kommen ob der Unprofessionalität bei Planung und Abwicklung aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Von pharaonischem Machbarkeitswahn ergriffen, wollte sich Berlins Bürgermeister, Klaus Wowereit, ein Denkmal setzen, zu einem von ihm festgesetzten Preis, zu einem von ihm festgesetzten Datum. Das konnte nur schiefgehen und beantwortet gleich auch die Frage, warum die öffentliche Hand oft ein so miserabler Bauherr ist.

„Ohne meine Tätigkeit als Aufsichtsratschefvorsitzender wären wir nicht an dem Punkt, an den wir heute gekommen sind“, sagte Wowereit 2005. Noch vor dem Spatenstich. Das gilt heute mehr denn je. Wowereit hat nun immerhin eine erste Konsequenz gezogen und als Vertreter des größten Gesellschafters den Aufsichtsratschef Wowereit entlassen. Vielleicht nimmt sich der Bürgermeister gleichen Namens ja ein Beispiel.

E-Mails an: helmar.dumbs@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2013)

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