Andreas Gabalier rettet die Welt

Andreas Gabalier
Andreas GabalierAPA/Herbert Neubauer
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Der Volksmusiker wird Analyst für ein Skirennen. Ein Modell, das im ORF Schule machen sollte.

Andreas Goldberger beim Kokommentieren zuzuhören ist eine Freude. „Ich freu mich schon auf...“ steht am Beginn eines jeden zweiten Satzes, gefolgt von einem Ereignis, dessen Goldberger in offensichtlich freudiger Erwartung harrt. Sei es nun eine Sportveranstaltung, bei der er als Testimonial arbeitet, sei es sein nächster Sprung von der Schanze mit der Helmkamera, oder sei es einfach nur der nächste Österreicher im Starterfeld. Abgeschlossen wird die Ode an die Freude mit einem „Das wird sicher super!“.

Für den Damenslalom in Flachau hat der ORF nun einen weiteren Experten aus dem Hut gezaubert, der als Ko-Kommentator dem Publikum erklären wird, wessen es auf dem Schirm gerade gewärtig wird: Neovolksmusiker Andreas Gabalier feiert seine Premiere als TV-Analyst. Ein bisschen dürfte der Sänger dabei schon von Goldberger gelernt haben: „Ich freue mich schon sehr darauf“, verkündet der laut Eigenangaben „begeisterte Skifan“. Und damit er dem Publikum einen Mehrwert bietet, wird er sich auch akribisch auf das Event vorbereiten. „Ich werde mir die Startaufstellung anschauen, damit ich über alles informiert bin und dann auch mitreden kann.“ Na, freut sich der sportbegeisterte Fernseher, dann wird das sicher super.

Man erinnert sich an Sternstunden der Sportübertragung, als etwa einst bei einer Fußballgroßveranstaltung Serge Falck ein Spiel der belgischen Mannschaft im Studio analysieren durfte – warum nicht, wurde der Schauspieler schließlich in Belgien geboren. Aber warum immer nur im Sport? Quereinsteigende Analysten ließen sich auch in anderen Sendungen unterbringen. Karel Gott könnte ja in der „Orientierung“ über den Zölibat philosophieren. Also ich freu mich schon drauf. Das wird sicher super.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2013)

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