EU-Behörde belegt Gründe für Bienensterben

(c) Dapd (Klaus Dietmar Gabbert)
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Die Lebensmittelbehörde EFSA konnte Auswirkungen von drei Insektiziden auf Bienenvölker identifizieren. Die EU-Kommission macht nun Druck auf die Hersteller Bayer und Syngenta.

Brüssel/Wien/Wb. Vergangenen Winter sind in Österreich ein Viertel der Bienenvölker eingegangen. Es war der größte Verlust seit Jahren für heimische Imker. Ein Grund für dieses Massensterben ist die Vergiftung durch Insektizide, mit denen etwa Mais behandelt wird. Das belegte nun die EU-Lebensmittelbehörde EFSA mit den ersten Ergebnissen einer Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Seit Jahren war vermutet worden, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Pflanzenschutzmitteln und dem Bienensterben gibt.

Noch sind viele Daten nicht ausgewertet, schränken die EFSA-Experten das Ergebnis ein. Allerdings konnten bereits „eine Reihe von Risken bei den Insektiziden Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam festgestellt werden“. Sie könnten also einer der Gründe für das Massensterben sein. Die drei Insektizide, die für Vergiftungen von Bienen verantwortlich sein können, werden von den Chemiekonzernen Bayer und Syngenta vertrieben. Komplett ausgewertet wurden bereits die Daten von Mais, der mit Thiamethoxam gegen Insektenbefall behandelt wurde. Hier fanden die Experten deutliche Hinweise für negative Auswirkungen auf Bienen durch die an der Oberfläche ausgetretene Flüssigkeit der Pflanzen.

Die EU-Kommission hat Bayer und Syngenta aufgefordert, auf die Vorwürfe zu reagieren. Wie ein Sprecher des zuständigen Kommissars Tonio Borg am Mittwoch betonte, werde die Kommission bei Bedarf auch Maßnahmen ergreifen, um die Gefahren der drei Insektizide auf Honigbienen einzudämmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2013)

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