Indien: Vergewaltigungsprozess kommt vor Schnellgericht

Die Anhörungen sind abgeschlossen, der Fall der Gruppenvergewaltigung mit Todesfolge kommt vor ein Schnellgericht.
Die Anhörungen sind abgeschlossen, der Fall der Gruppenvergewaltigung mit Todesfolge kommt vor ein Schnellgericht.(c) EPA (ANINDITO MUKHERJEE)
  • Drucken

Nach den Anhörungen steht nun fest: Die Richterin übergibt den Fall an eines der neuen Schnellgerichte. Indien stellt 2000 neue Richter ein.

Die mutmaßlichen Peiniger der vergewaltigten und getöteten Inderin müssen sich ab Montag vor einem der neuen Schnellgerichte in Neu Delhi verantworten. Das habe die zuständige Richterin in einer Anhörung entschieden, sagten Anwälte der Beschuldigten am Donnerstag.

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, die 23 Jahre alte Studentin in einem Bus entführt, vergewaltigt und tödlich verletzt zu haben. Anwälte und Richter werden ab Montag zunächst über die Anklagen diskutieren. Erst wenn die fünf Männer sich danach für schuldig oder unschuldig erklären, beginnt der eigentliche Prozess. Ihnen droht die Todesstrafe.

2000 neue Richter

Nach dem Tod der vergewaltigten Inderin will die Regierung in Neu Delhi einem Zeitungsbericht zufolge 2000 neue Richter für Schnellgerichte einstellen. Die Zahl der Richter an erstinstanzlichen Gerichten solle dafür von landesweit 18.000 auf 20.000 gesteigert werden, berichtete die "Times of India" am Donnerstag.

Das Justizministerium in Neu Delhi habe den Regierungen und Hohen Gerichten der Bundesstaaten eine entsprechende Anordnung erteilt. Die Einrichtung zahlreicher neuer Schnellgerichte war nach dem Tod der 23-jährigen Studentin Ende vergangenen Monats beschlossen worden. Sie sollen Gewalt gegen Frauen zügiger als bisher ahnden.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Gruppenvergewaltigung: Anklagepunkte vorgebracht

Nach der letztendlich tödlichen Vergewaltigung einer indischen Studentin durch mehrere Männer hat der Staatsanwalt die Anklageschrift vorgelegt.
In dem Bus sollen die Verdächtigen zum Gericht gebracht worden sein.
Weltjournal

Vergewaltigung in Indien: Schnellgericht tagt erstmals

Keine halbe Stunde dauerte die Anhörung hinter verschlossenen Türen. Ein weiterer Verdächtiger behauptet, bei der Tat noch nicht 18 gewesen zu sein.
Ein Protest-Banner, das für einen Vergewaltiger Wirklichkeit wird, sollte ihn der Präsident nicht begnadigen.
Weltjournal

Erste Verurteilung durch Indiens neue Schnellgerichte

Der Mann hatte ein Kind vergewaltigt und getötet. Das sei einer der seltenen Fälle, in denen die Todesstrafe gerechtferitgt sei, sagte der Richter.
In diesem Bus sollen die fünf volljährigen Angeklagten zum Anhörungstermin gebracht worden sein.
Weltjournal

Vergewaltigungsprozess in Indien verzögert

Anwälte der Verdächtigen brachten mehrere Anträge ein und erwirkten damit einen späteren Verfahrensbeginn. Die Anklageschrift soll unvollständig sein.
Die Verdächtigen bei einer Fahrt zur Anhörung vor Gericht.
Weltjournal

Indische Polizei: "Vergewaltigung war genau geplant"

Laut Polizeibericht haben die Verdächtigen die Tat beim Essen geplant. Auch die Tötung sei besprochen worden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.