Lance Armstrongs TV-Beichte sorgte beim Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA für Verstimmung. Für den Weltverband steht fest: "Es gab keine Verschwörung!"
Lance Armstrongs TV-Beichte hat nicht nur beim Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA für Verstimmung gesorgt. John Fahey übte vor allem an der Aussage des Ex-Radprofis, durch den jahrelangen Dopingkonsum lediglich faire Voraussetzungen schaffen zu wollen, heftige Kritik.
Dieser Kommentar sei "«ein bequemer Weg zu rechtfertigen, was er getan hat - nämlich betrügen", sagte Fahey der Nachrichtenagentur AP. Durch solche Aussagen werde Armstrong "völlig unglaubwürdig".
Der WADA-Boss war von dem Auftritt enttäuscht. "Er hat keine Namen genannt, hat nicht verraten, wer ihn (mit Dopingmitteln) versorgt hatte, welche Funktionäre involviert waren", bemängelte Fahey und ergänzte: "Falls er auf Erlösung aus war, war er nicht erfolgreich."
Nach über 13-jährigem Leugnen hat Lance Armstrong Doping unter anderem mit EPO, Eigenblut, Kortison, Testosteron und Wachstumshormon gestanden.
Applaus von der UCI
Der Radsport-Weltverband UCI hat die Erklärungen des dopinggeständigen Lance Armstrong hingegen begrüßt.
"Armstrongs Entscheidung, sich der Vergangenheit zu stellen, ist ein wichtiger Schritt auf dem langen Weg zur Wiederherstellung des Vertrauens in den Sport", erklärte der selbst heftig umstrittene und mehrfach zum Rücktritt aufgeforderte UCI-Chef Pat McQuaid.
Armstrong hatte den Dachverband vom Verdacht der Korruption und Einflussnahme bei den Doping-Kontrollen ausdrücklich freigesprochen und die Effektivität der heutigen Anti-Doping-Maßnahmen gelobt. "Armstrong hat bestätigt, dass es keine Verschwörung und keine Absprachen zwischen ihm und der UCI gegeben hat."